(Von Jordan Raza, dpa) Berlin/Zuzenhausen. Bei seiner Bundesliga-Premiere gegen Hoffenheim avanciert Union Berlins Leonardo Bonucci zum Pechvogel. Hoffenheim setzt seinen Erfolgslauf fort – und verlängert die Berliner Negativ-Serie.
Berlin (dpa) – Die TSG 1899 Hoffenheim hat das Bundesliga-Debüt von Union Berlins Neuzugang Leonardo Bonucci mächtig vermiest und ihren vierten Sieg in Serie gefeiert. Die Kraichgauer gewannen am Samstag im Stadion An der Alten Försterei 2:0 (2:0) und verlängerten so die Negativserie der Köpenicker. Wettbewerbsübergreifend war es für die Eisernen die vierte Niederlage nacheinander, das gab es in Berlin zuletzt im Frühjahr 2020. Die TSG kletterte hingegen auf einen Champions-League-Platz.
Vor rund 20 000 Zuschauern verwandelte Andrej Kramaric (22. Minute) nach einem Foul von Pechvogel Bonucci einen Elfmeter. Maximilian Beier (38.) erhöhte für die Gäste, die selten gefährlich wurden, ihre wenigen Chancen aber eiskalt nutzten.
Keine 72 Stunden nach seinem Union-Debüt in der Champions League feierte Bonucci auch seine Premiere in der Bundesliga. Der italienische Europameister von 2021 ersetzte in der Abwehr erneut den verletzten Robin Knoche. Mit einem Alter von 36 Jahren und 145 Tagen war Bonucci laut dem Datenanbieter Opta der älteste Feldspieler seit 21 Jahren, der in der Bundesliga debütierte und er machte seine Aufgabe zunächst gut.
Bis zur 21. Minute konnten sich die Köpenicker auf ihren italienischen Ruhepol verlassen. Immer wieder sah der Abwehr-Routinier Lücken in den Hoffenheimer Reihen und leitete mit sehenswerten Pässen die Angriffe ein. Als Hoffenheim-Stürmer Kramaric ein seltener Vorstoß in den Unioner Strafraum gelang, konnte Bonucci seinen Gegenspieler aber nur durch einen Zupfer stoppen. Der Gefoulte verwandelte sicher vom Punkt.
Die Führung gab den Gästen Sicherheit. Einen Unioner Ballverlust konterten die Hoffenheimer über Grischa Prömel schnell aus. Der Ex-Köpenicker flankte auf Beier, der aus kurzer Distanz einschob. Bonucci kam einen Schritt zu spät. Beinahe wäre es für den Champions-League-Club aus Berlin vor der Pause noch bitterer gekommen, als Schiedsrichter Deniz Aytekin erneut auf Strafstoß entschied. Doch der Videoschiedsrichter griff ein – das Foul war Zentimeter vor der Strafraumkante.
Union-Trainer Urs Fischer brachte zur zweiten Halbzeit David Datro Fofana und der Ivorer belebte das Offensivspiel der Berliner. Auch die Flanken von Nationalspieler Robin Gosens landeten nun vermehrt im Strafraum der Gäste – dort allerdings oft auf dem Kopf von Verteidiger John Anthony Brooks.
Hoffenheim konzentrierte sich fast nur noch aufs Verteidigen und eröffnete Union Großchancen im Minutentakt. Zuerst hatte Kevin Behrens (59.) nach einer Unstimmigkeit in der TSG-Abwehr die dicke Chance zum Ausgleich, setzte den Ball aber aus rund 20 Metern knapp neben das leere Tor.
Kurz darauf fischte Hoffenheims Keeper Oliver Baumann einen Schuss von Lucas Tousart gerade noch aus der Ecke. Anschließend traf der Franzose aus spitzem Winkel nur das Außennetz. Auch Fofana versuchte sein Glück mehrmals aus aussichtsreicher Position – doch die Hoffenheimer Verteidiger bekamen immer ein Körperteil dazwischen.