Stuttgart. Der baden-württembergische Landtag muss sich in den kommenden Monaten mit dem Volksantrag für eine Rückkehr zum neunjährigen Gymnasium in Baden-Württemberg beschäftigen. Die Parlamentarier stimmten am Mittwoch einstimmig dafür, den Volksantrag zuzulassen. Nun hat der Landtag einem Sprecher zufolge drei Monate Zeit, den Gesetzentwurf der Initiatorinnen zu beraten und darüber zu entscheiden. Stimmen die Initiatorinnen zu, kann diese Frist auch auf sechs Monate ausgedehnt werden.
Die Initiative will mithilfe des Volksantrags eine Rückkehr zum neunjährigen Gymnasium in Baden-Württemberg erzwingen. Dafür hatten die Initiatorinnen mehr als 100 000 Unterschriften eingesammelt und an den Landtag übergeben. Lehnt das Parlament den Gesetzentwurf ab, können die Initiatorinnen ein Volksbegehren beantragen. Dann müssten sie erneut Unterschriften sammeln, in dem Fall aber von einem Zehntel der Wahlberechtigten, derzeit rund 770 000. Gelingt ihnen das, könnte am Ende eine Volksabstimmung über die Dauer des Gymnasiums entscheiden.
Derzeit ist in Baden-Württemberg das achtjährige Gymnasium Standard. G9 gibt es nur noch als Modellprojekt an 44 staatlichen Schulen und an einigen Privatschulen. Auch ein von der Landesregierung eingerichtetes Bürgerforum hatte Mitte Dezember die Rückkehr zum neunjährigen Gymnasium empfohlen. Daraufhin hatte die grün-schwarze Koalition angekündigt, ein Konzept für ein neues neunjähriges Gymnasium erarbeiten zu wollen. (dpa)