Weinheim. Ein Feuer hat die Salz- und Kristalltherme des Erlebnisbads Miramar in Weinheim zerstört. Meterhoch schlugen die Flammen aus dem Dach. Nach ersten Schätzungen der Polizei entstand ein Schaden in zweistelliger Millionenhöhe. Die Therme sei teilweise eingestürzt, laut Betreiber liegt allein der Gebäudeschaden bei deutlich mehr als zehn Millionen Euro.
Die Nachlöscharbeiten gestalten sich komplizierter als gedacht. Das Dach der Therme lasse sich nicht betreten, es gebe Probleme, an Glutnester heranzukommen, sagte der stellvertretende Feuerwehrkommandant Sören Erbeldinger. Die Arbeiten würden noch bis in den Nachmittag andauern.
160 Feuerwehrleute im Einsatz
Mitarbeiter des Bades hatten den Brand nach Angaben der Feuerwehr am Sonntagabend entdeckt. Da sie sich anschließend in Sicherheit bringen konnten, wurde niemand verletzt. Die Therme selbst wurde bei dem Brand laut Polizei fast vollständig zerstört und stürzte teilweise auch ein. 160 Einsatzkräfte waren laut Feuerwehr vor Ort, sie verhinderten, dass die Flammen auch auf den Rest des Bades übergreifen.
Durch den Brand kam es zu einer deutlichen Rauchsäule in Richtung der Nachbargemeinde Heddesheim, hieß es in einer Mitteilung vom Miramar. Das Landratsamt des Rhein-Neckar-Kreises habe über die Katwarn-App eine vorsorgliche Warnung herausgegeben, Türen und Fenster geschlossen zu halten.
Technischer Defekt wohl Ursache für Brand
Die Brandursache war mutmaßlich ein technischer Defekt an einer Maschine in einem Wartungsraum im Bereich der Salz- und Kristalltherme, hieß es. Die Kriminalpolizei habe den Brandort routinemäßig beschlagnahmt. Die Ermittlungen der Brandsachverständigen seien abzuwarten.
Die Nachlöscharbeiten dauerten auch am Montagmorgen noch an. Teile des Gebäudes seien zerstört. Es sei daher schwierig, von innen an Glutnester heranzukommen, sagte Feuerwehrkommandant Ralf Mittelbach. Die Feuerwehr werde noch im Einsatz sein, das Feuer sei allerdings unter Kontrolle.
Zu der genauen Brandursache hat die Polizei die Ermittlungen aufgenommen.
Gutachter soll Verunreinigungen in der Luft messen
Am Montag war zunächst unklar, wann das Familienbad wieder öffnen kann. Die Saunalandschaft sei von dem Brand nicht betroffen, sagte ein Sprecher des Bades. Allerdings sei es etwa im Bereich des Familienbades zu Verunreinigungen durch Rauch gekommen. Rauchstaub könne zwar zügig gereinigt werden. Aber es sei unklar, ob möglicherweise auch die Lüftung betroffen sei, sagte der Sprecher.
Neben den Reinigungsteams werde auch ein Gutachter mit Luftmessungen überprüfen, wie umfangreich gereinigt werden müsse, um die Sicherheit der Mitarbeiter und Gäste zu gewährleisten. Vermutlich am Nachmittag könne der Betrieb abschätzen, wann das Bad wieder geöffnet werde. Zunächst hatte es geheißen, dass das Bad «mindestens am 9. Dezember» geschlossen bleibe.
Nicht der erste Brand im Miramar
Es ist nicht das erste Mal, dass es im Miramar brennt: So gab es bereits 1994 einen Millionenschaden bei einem Brand im Saunabereich. 200 Menschen mussten damals aus dem brennenden Gebäude evakuiert werden. 2019 brannte es in einer Sauna im Außenbereich. 2015 wurde ein Bademeister bei einem weiteren Brand in einer Sauna verletzt.
(dpa/wg/dls/Foto: Priebe)