Als „Comeback des Jahres“ hatte Weinheims Oberbürgermeister Manuel Just die diesjährige Kerwe bezeichnet. Er behielt Recht. Sein Fazit, das der Ordnungskräfte aber aller Beteiligten auf dem Rummelplatz und in den Straußwirtschaften fällt nach den ersten drei Tagen sehr positiv aus. Die Kerwe 22 – zurückgekehrt aus der Corona-Pause – ist nach drei Tagen auf Rekordkurs. „Ich bin begeistert von der Atmosphäre“, so Just. Er lobte, dass etliche Straußwirte mit guten Konzepten und Angeboten die Kerwe bereichern.
Nach Schätzungen der Stadt und der Feuerwehr haben jeweils rund 20 000 Menschen am Freitag und Samstag das Volksfest besucht, am Sonntag dürften es nochmal rund 10 000 Gäste werden. Das sind rund 50 000 über das Wochenende – so viele wie noch nie. Vor allem: Sie feierten nach Angaben von Ordnungsamt, Feuerwehr und Polizei „überwiegend friedlich und fröhlich“. „Keine schwierigen Einsätze“, beruhigte Ralf Mittelbach von der Weinheimer Feuerwehr.
„Es war wie früher“, strahlte Kerwevereinsvorsitzender Peter Gérard. „So viele Menschen wie noch nie“ wollten mit dem Riesenrad eine Runde über der Stadt drehen, bestätigte Tobias Göbel von der Riesenradfirma für die Schausteller, die glücklich und zufrieden nun zum Endspurt übergehen können. „Die Menschen waren einfach nur glücklich“, freute sich Gerald Haas, der Diebsloch-Wirt und Sprecher der IG Marktplatz. „Es gab trotz der vielen Menschen keine Aggressivität, die Leute wollten einfach nur feiern““, beschrieb er. Ordnungsamtsleiter Markus Böhm betonte, dass die Kerwe dank neuer Angebote mehr Platz für unbeschwertes Feiern bot. Starke Auftritte hatten zum Beispiel das Café Männl am Hexenturm, der Minigolfplatz im Schlosshof und die neue Heilikopter-Bar im Schlosspark. Alleine dort hielten sich zeitweise bis zu 1000 Menschen gleichzeitig auf und tanzten open-air zur Musik. Zum Highlight wurde auch das „DACHI“ in der Ulner Kapelle.
Am Montag mündet die Kerwe in einem Weinheimer Tag noch einmal bis in die Nacht. Nachmittags führt OB Just seine Amtskollegen der Region über die Kerwe. (kern/wg/Bild: R.Nagy)