14:30 Uhr
Treffpunkt für den Trip an die polnisch-ukrainische Grenze: Ein Vereinsparkplatz in Mannheim, die Crew von Taxi ohne Grenzen ist bereit. Die Stimmung wirkt angespannt und doch bestimmt positiv, denn jeder hier weiß, dass es sich lohnt den langen Weg auf sich zu nehmen. Erster Zwischenstopp-Breslau! Dort soll uns ein ukrainischer Pfarrer, der in Polen lebt, in Empfang nehmen.
15:30 Uhr
Die letzten Sachen sind verstaut und die vier Kleintransporter abfahrbereit. Die Jungs und Mädels von „Taxi ohne Grenzen“ machen sich heute zum zweiten Mal auf diesen Weg. Bereits vor zwei Wochen wurden dort viele Menschen glücklich gemacht. 14 Flüchtlinge traten damals den Rückweg mit den Mannheimern an. Die Fahrt beginnt…
17:30 Uhr
Die ersten 200 Kilometer liegen hinter und knapp 600 Kilometer vor uns. Auf der Strecke sind wir an einem Konvoi von Rettungsfahrzeugen vorbeigefahren, der sich möglicherweise auf den ähnlichen Weg macht. Die ersten Autofahrer, die unsere Mission anhand der angebrachten „Help for Ukraine“-Schilder erkennen, zeigen ihre Begeisterung in Form von „Daumen hoch“-Gesten.
18:15 Uhr
Erster Zwischenstopp an einer nordhessischen Raststätte. Jessi fungiert als Dolmetscherin beim Telefonat mit Pastor Igor Melnytchuk. Wir bekommen Informationen darüber, dass auch Flüchtlinge mitkommen wollen, für die keine Unterkunft zur Verfügung steht. Einige Ukrainer wollen sich mit ihrem Privatauto auf dem Rückweg unserem Konvoi anschließen. Derweil wird über weitere Unterkunftsmöglichkeiten beratschlagt.
19:15 Uhr
Wir sind wieder auf der Autobahn. Mit etwas Glück müssen wir erst in Polen tanken. Dort sind die Spritpreise natürlich deutlich günstiger. Fünf Stunden bei der aktuellen Verkehrslage und knapp 500 Kilometer fahren wir noch bis Breslau.
22:20
Letzte längere Pause bevor wir nach Breslau durchfahren. In den letzten Stunden haben wir von Sven und Mary von „Taxi ohne Grenzen“ einige extrem emotionale Geschichten von dem letzten Trip nach Polen gehört. Unter anderem ging es um eine ukrainische Mutter mit ihrer Tochter, die die beiden kurzerhand bei sich aufgenommen hatten, bis eine Unterkunft gefunden wurde. Sie schildern uns Eindrücke aus Breslau, eine Stadt die sogar noch mehrere hundert Kilometer von der Grenze zur Ukraine entfernt ist. Laut den beiden stoßen dort etliche Hilfsorganisationen an ihre physischen und mentalen Grenzen, Kinder liegen im Hauptbahnhof auf Matratzen- tagelang und warten und hoffen. Hoffen aus diesem Albtraum gerettet zu werden.
Wir treffen am Rastplatz eine Gruppe aus dem Ruhrpott. Die Crew fährt mit 25 Fahrzeugen direkt in die Ukraine. Vor zwei Wochen war ihr Konvoi noch halb so groß. Die Hilfsbereitschaft ist riesig. Mut und Selbstlosigkeit sind wirklich spürbar. Wir haben einen riesigen Respekt.
23:10
Wir überqueren die polnische Grenze.
00:30
Komplikationen an der ersten Tankstelle nach der Grenze. Eine extrem unfreundliche Tankstellenmitarbeiterin will uns nicht mehr tanken lassen und schließt die Tankstelle. Eine Vignette möchte sie uns auch nicht verkaufen, da wir sie laut ihrer Aussage nicht benötigen. Doch unsere Leute wissen es besser. Wir nehmen die nächste Ausfahrt, tanken voll und holen die nötigen Vignetten. Fast eine Stunde stehen wir hier in einer extremen Schlange. Auch hier treffen wir auf Konvois aus ganz Deutschland die den Weg nach Polen auf sich nehmen. Bis Breslau sind es jetzt noch gute 100 Kilometer.
02:00
Ankunft in unserer Unterkunft in einem Vorort von Breslau. Pfarrer Igor hat uns strahlend in Empfang genommen. Zu Acht teilen wir uns jetzt ein Badezimmer.
03:00
Nachdem wir allen anderen den Vortritt gelassen haben, geht es dann auch mal ins Bad und dann ins Bett. Bis morgen!