Südhessen / Mühltal / Wiesbaden. Staatsanwaltschaft und Polizei haben eine Frau ermittelt, die im Verdacht steht, mehrere Drohschreiben mit unterschiedlichen Absendern verfasst und versendet zu haben. Wie die Behörden mitteilten, soll die Frau Postkarten und Schreiben an südhessische Lokalpolitiker, Moscheen, Konsulate und eine Jüdische Gemeinde im Bundesgebiet verschickt haben. Betroffen waren mindestens vier Moscheen in Hannover, Essen und Remscheid, zwei Konsulate in Frankfurt und Berlin sowie die Jüdische Gemeinde in Koblenz. Die Schreiben seien teilweise beleidigend gewesen – oder hatten Hinweise auf bevorstehende Anschläge zum Inhalt.
Ermittler des polizeilichen Staatsschutzes durchsuchten am Freitag vier Objekte, darunter die Hauptwohnung der Tatverdächtigen in Wiesbaden sowie drei weitere Anschriften im Mühltal durchsucht.
Hierbei fanden die Beamten zahlreiche Beweismittel, darunter auch Blanko-Postkarten, die den Tatverdacht gegen die Frau erhärteten.
Weiterhin trafen die Ermittler bei den Durchsuchungen in zwei Wohnungen der Frau im Mühltal auf zahlreiche Tiere, darunter Gänse, Puten, Tauben, Katzen, Hunde und Hühner sowie auf Tierkadaver. Aufgrund des Zustands der Tiere wurde das Veterinäramt hinzugezogen, welches die Tiere anderweitig unterbrachte und versorgte.
In diesem Zusammenhang erfolgt eine Anzeige wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz gegen die 46-Jährige. Ob die 46-Jährige noch weitere außer den genannten Schreiben verfasst und versendet hat und welche Motivation dafür zugrunde lag, sind Gegenstand der noch andauernden Ermittlungen. Weitere Informationen lagen nicht vor. (pol/dls)