Seit dem Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest in Hessen im Juni wurden mehr als 600 tote Wildschweine positiv auf das Virus getestet. Zum Jahreswechsel könnte Feuerwerk die Lage verschärfen.
Wiesbaden. Wegen der Afrikanischen Schweinepest (ASP) appelliert das hessische Landwirtschaftsministerium kurz vor dem Jahreswechsel erneut, in bestimmten Gebieten außerhalb geschlossener Ortschaften auf Feuerwerk zu verzichten. So werde die Gefahr minimiert, dass durch den Lärm von Feuerwerkskörpern möglicherweise infizierte Wildschweine aufgeschreckt werden und das Virus in andere Gebiete weitertragen, hieß es in einer Mitteilung der Behörde. Der Appell gilt für die Schweinepest-Kernzone und die Sperrzone II.
Das Seuchengeschehen sei nach wie vor dynamisch. Es habe nun weitere ASP-Fälle außerhalb des bisherigen Kerngebiets Alpha gegeben: In der Nähe von Seeheim-Jugenheim (Landkreis Darmstadt-Dieburg) wurden demnach zwei verendete Tiere gefunden, die positiv auf das Virus getestet wurden. Das Errichten weiterer Zäune östlich der A5 im Odenwald werde in Abstimmung mit Baden-Württemberg gerade geprüft, hieß es. Zudem gab es mehrere positive Funde im Bereich einer ehemaligen Tongrube zwischen Bensheim und Heppenheim (Landkreis Bergstraße).
Die Schweinepest wurde in Hessen erstmals Mitte Juni festgestellt. Seither wurden dem Ministerium zufolge 647 Wildschweinkadaver positiv getestet. Knapp 200.000 Hektar Fläche seien mit Wärmebilddrohnen oder ausgebildeten Hunden abgesucht worden. Auch Hausschweinebestände mussten gekeult werden. Das Virus ist für Schweine fast immer tödlich. Für Menschen ist es ungefährlich. (dpa)