Stuttgart. Wer an diesem Mittwoch mit dem Bus oder der Bahn fahren will, muss sich in Teilen Baden-Württembergs auf Einschränkungen einstellen. Die Gewerkschaft Verdi hat zu Warnstreiks im regionalen Nahverkehr bei der SWEG (Südwestdeutsche Landesverkehrs-GmbH) und der AVG (Albtal-Verkehrs-Gesellschaft) aufgerufen. Am Dienstag teilte Verdi mit, den Warnstreik auf 48 Stunden – und somit auch auf Donnerstag – auszuweiten. „Mit der Ausweitung auf 48 Stunden wollen wir den Arbeitgebern klarmachen: Wir sind nicht bereit, diese Tarifrunde in die Länge zu ziehen. Kommenden Montag erwarten wir ein verhandlungsfähiges Angebot“, sagte Jan Bleckert von Verdi in Baden-Württemberg.
Betroffen seien Strecken im Rhein-Neckar-Gebiet, in Karlsruhe, Südbaden, Fils-Neckar-Alb, Ulm-Oberschwaben und Heilbronn-Neckar-Franken, teilte die Gewerkschaft mit. Verdi rechnet vor allem bei der SWEG mit erheblichen Ausfällen im Fahrbetrieb. In der Rhein-Neckar-Region werde am Mittwoch bei SWEG-Standorten in Wiesloch und Sinsheim gestreikt.
Die AVG, die unter anderem zum großen Teil die S-Bahnen im Raum Karlsruhe betreibt, teilte mit, dass es auf deren Linien zu einzelnen Fahrtausfällen kommen könne. Bei früheren Warnstreiks in diesem Tarifkonflikt habe es keine größeren Beeinträchtigungen gegeben.
Angebot der Arbeitgeber für Verdi „völlig unzureichend“
In der Tarifrunde zum Eisenbahntarifvertrag werden die Löhne und Gehälter für rund 5.500 Beschäftigte in sechs Bundesländern verhandelt. Die Gewerkschaft fordert ab Oktober dieses Jahres 350 Euro mehr Geld pro Monat bei einer Laufzeit von zwölf Monaten sowie einen Inflationsausgleich in Höhe von 1.300 Euro. Der Arbeitgeberverband hatte nach der ersten Verhandlungsrunde eine Lohnerhöhung von 3 Prozent ab April 2025 angeboten und einen Inflationsausgleich von 600 Euro – aus Sicht von Verdi «völlig unzureichend». Die Verhandlungen werden in der zweiten Runde am 11. November fortgesetzt. (dpa/lsw)