Stuttgart. Mit mehr Geld allein können die Kommunen ihre vielen Probleme aus Sicht des neuen Präsidenten des Deutschen Landkreistags nicht lösen. «Selbst wenn es morgen Goldstücke regnen würde, worauf zumindest meine Wetter-App aber nicht hindeutet, hätten wir dadurch noch keine einzige Mitarbeiterin oder keinen einzigen Mitarbeiter mehr», sagte Achim Brötel der «Schwäbischen Zeitung». Die personelle Begrenztheit treibe ihn um. «Das merken wir inzwischen schon bei einfacheren Tätigkeiten wie Hausmeisterstellen in Flüchtlingsunterkünften, die wir oft mehrfach ausschreiben müssen, um die Stellen überhaupt noch besetzen zu können.»
Brötel (CDU) ist Landrat des Neckar-Odenwald-Kreises in Baden-Württemberg. Der 61-Jährige war vor kurzem auf der Mitgliederversammlung des Verbands im oberbayerischen Kloster Seeon zum Nachfolger von Reinhard Sager gewählt worden, der den Posten nach zehn Jahren abgab.
Die kommunalen Finanzen seien im freien Fall, so Brötel. «Wir bekommen im Moment 14 Prozent der Steuereinnahmen und müssen damit 25 Prozent der Ausgaben schultern», sagte er. «Selbst die, die in Mathematik früher öfter gefehlt haben, müssten deshalb eigentlich nachvollziehen können, dass dieses Ungleichgewicht auf Dauer nicht gut gehen kann.» (dpa/lsw)