Stuttgart/Mannheim. Das Zollfahndungsamt Stuttgart ermittelt im Auftrag der Staatsanwaltschaft Mannheim gegen Autohändler aus Südbaden. Ein Ehepaar steht im dringenden Verdacht, entgegen bestehender Sanktionsbestimmungen Luxusfahrzeuge nach Russland ausgeführt zu haben. Es soll sich dabei um fast 100 Fahrzeuge im Wert von rund 15 Millionen Euro handeln.
Die Lieferungen erfolgten mutmaßlich über einen Zeitraum von zwei Jahren – Autos seien über Drittstaaten nach Russland ausgeführt worden. Ausgangspunkt der Ermittlungen war eine Geldwäsche-Verdachtsanzeige eines Automobilunternehmens, teilten die Behörden weiter mit.
Bei den Tatverdächtigen handelt es sich um ein Ehepaar im Alter von 41 und 42 Jahren, das die Geschäfte zweier Autohandelsunternehmen führte. Außerdem steht ein 43-jähriger Angestellter der beiden Unternehmen unter Verdacht, der in 58 Fällen an dem Verkauf und der Ausfuhr der Fahrzeuge mitgewirkt haben soll.
Am Mittwoch wurden Geschäfts- und Privaträume der Verdächtigen durchsucht. Hierbei wurden alle drei Personen festgenommen und anschließend dem Ermittlungsrichter des Amtsgerichts Mannheim vorgeführt. Dieser setzte Haftbefehle gegen alle drei Tatverdächtigen wegen Fluchtgefahr in Vollzug. Die Tatverdächtigen wurden anschließend in unterschiedliche Justizvollzugsanstalten eingeliefert.
Bei der Durchsuchung stellten Ermittler neben Geschäftsunterlagen auch erhebliche Vermögenswerte sicher, hieß es weiter. Hinsichtlich illegal erlangter Verkaufserlöse habe das Amtsgericht Mannheim bereits im Vorfeld einen Vermögensarrest in Höhe von rund 1,3 Millionen Euro erlassen.
Bei einer Verurteilung wegen gewerbsmäßiger Tatbegehung droht den Verdächtigen nach dem Außenwirtschaftsgesetz eine Freiheitsstrafe von mindestens einem Jahr pro Einzeltat, hieß es weiter. Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Mannheim und des Zollfahndungsamts Stuttgart dauern an. (pol/dls)