Auf dem bereits dritten Friedweinberg in Rheinland-Pfalz in St. Martin sind die Rebstöcke gepflanzt worden. «Insgesamt werden es 60 Rebstöcke für 240 Bestattungsplätze», sagte Bürgermeister Timo Glaser am Sonntag. Freigegeben werde das Areal vermutlich ab Juni oder Juli. Zunächst werde auf Basis der konkreten Pflanzung ein genaues Kataster als Belegungsplan erstellt, meinte der CDU-Politiker. «Formell müssen dann noch die Friedhofssatzung und die Friedhofsgebührensatzung angepasst werden.»
Der Wein- und Luftkurort St. Martin hat einen Teil des Friedhofs zu einem parkähnlichen Areal umgestaltet. Unter jedem Stock können zwei bis sechs Urnen bestattet werden. Einer der Gründe für den Friedweinberg sind die geänderten Bestattungsformen und die damit verbundenen Anforderungen durch den gesteigerten Bedarf an Urnengräbern.
Der Friedweinberg sei ein Angebot, sagte Glaser. Grabbestattungen seien weiter möglich. Auf der Fläche werden auch anonyme Rasengräber geschaffen – lediglich im Bereich der Reben ist eine anonyme Bestattung nicht vorgesehen. Hier sollen Namenstafeln hängen. Auch eine Gedenkstätte für sogenannte Sternenkinder ist geplant – also für Kinder, die vor, während oder bald nach der Geburt gestorben sind.
Das Gelände in St. Martin mit rund 1700 Einwohnern im Kreis Südliche Weinstraße gilt als dritter Friedweinberg in Rheinland-Pfalz. In Bad Neuenahr-Ahrweiler befindet sich seit 2017 die einst bundesweit erste Anlage. 2021 wurde ein Areal in Landau-Wollmesheim eröffnet.