Sa, 29.01.2022 , 08:23 Uhr

Speyer/Worms/Mainz: Welterbe der Schum-Stätten bereitet sich auf Besucher vor

Ein halbes Jahr nach Aufnahme der jüdischen Stätten des Mittelalters in Speyer, Worms und Mainz ins Unesco-Welterbe bereiten sich die drei Städte auf die Umsetzung des Besucherkonzepts vor. Um das Management der Stätten kümmert sich künftig Felix Tauber, der bisher bei der Stadt Mainz am Projekt für den Unesco-Welterbeantrag mitwirkte. Er übernimmt zum 1. Februar auch die Nachfolge von Susanne Urban in der Geschäftsführung des Vereins der Schum-Städte, der im «Haus zur Sonne» in Worms seinen Sitz hat. Der Name Schum leitet sich von den hebräischen Anfangsbuchstaben der drei Städte ab.

Der mittelalterliche jüdische Friedhof in Mainz, der «Judensand», soll einen Besucherpavillon bekommen. Geplant ist ein «erzählerisches Zugangsportal» zum Ort und seiner Geschichte sowie eine Einfriedung mit einer doppelreihigen Eibenhecke, unterbrochen von schmalen Sichtfenstern. Es gehe um eine behutsame touristische Erschließung, «um den Status als Welterbe und den religiösen Anspruch an die ungestörte Totenruhe nicht zu verletzen», erklärt Tauber. Der Besucherpavillon soll bis Ende 2023 fertig sein.

In Speyer werde derzeit über eine neue Besucherlenkung im Judenhof nachgedacht, sagt Tauber. Auch gebe es erste Planungsüberlegungen zum Besucherpavillon. In Worms haben erste Überlegungen zu einem Besucherzentrum begonnen, hierzu werden zunächst verschiedene Standorte geprüft.

«Um den nachhaltigen Schutz und die wirksame Erhaltung der Welterbestätte auch langfristig gewährleisten zu können, benötigen wir ein gut funktionierendes Monitoring», nennt Tauber als weitere Aufgabe. Dafür müssten messbare Indikatoren eingeführt werden, um den Zustand der Welterbe-Stätten beobachten und überwachen zu können.

Tauber studierte in Mainz Kunstgeschichte, Archäologie und Philosophie. Danach war er unter anderem am Institut für Kunstgeschichte und Musikwissenschaft in Mainz, bei einem interdisziplinären Forschungsprojekt der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen und am Deutschen Architekturmuseum tätig. Ab 2020 kümmerte er sich als Projektleiter in der Kulturverwaltung der Stadt Mainz um die Koordinierung des Bewerbungsverfahrens zur Aufnahme der Schum-Stätten ins Unesco-Welterbe. «Nach erfolgter Anerkennung wissen wir zwar, dass sich die Arbeit gelohnt hat. Wir wissen aber auch, dass nun sehr viel Arbeit noch vor uns liegt.»

Mainz Schumstätte speyer worms

Das könnte Dich auch interessieren

15.11.2024 Worms: Leichnam nach Großeinsatz in Fußgängerzone obduziert – Verstorbener mit Dynamitattrappen war offenbar Mieter der Wohnung (mit Video) Worms. Bei einem toten Mann sind am 5. November ein Minen-Warnschild sowie Dynamit-Attrappen in einer Wohnung gefunden worden – es folgte ein Großeinsatz der Polizei mit Sperrung in der Wormser Fußgängerzone. Der Leichnam des Mannes wurde nun obduziert, allerdings ohne eindeutiges Ergebnis. Wie Polizei und Staatsanwaltschaft mitteilten, konnten weder Todesursache noch die Identität des Mannes 27.10.2024 Speyer: Bericht zu sexuellem Missbrauch kommt im Frühjahr Zu sexuellem Missbrauch im Bistum Speyer erscheint 2025 ein Zwischen- und 2027 ein Endbericht. Bischof Wiesemann erhofft sich von der Analyse auch Hinweise für eine noch bessere Prävention. Speyer. Der Zwischenbericht zu sexuellem Missbrauch im Bistum Speyer soll nach Angaben von Bischof Karl-Heinz Wiesemann wie geplant im Frühjahr 2025 vorliegen. Die angekündigte Strukturanalyse der Unabhängigen 11.09.2024 Worms: Eltern unter Verdacht - Polizei rekonstruiert Tat drei Monate nach Tötung von 15-Jähriger an Rheinufer Mitte Juni wird eine 15-Jährige tot am Rheinufer gefunden. Die Eltern stehen im Verdacht, ihre Tochter getötet zu haben. Nun rekonstruiert die Polizei die Tat – und erhofft sich neue Erkenntnisse. Worms. Knapp drei Monate nach der Tötung einer 15-Jährigen am Rheinufer in Worms haben Staatsanwaltschaft und Kriminalpolizei Mainz eine Tatrekonstruktion durchgeführt. Ziel ist laut 06.09.2024 Speyer: Tag des offenen Denkmals wird am Sonntag in Rheinland-Pfalz eröffnet Einmal im Jahr öffnen Kulturdenkmäler, die sonst nicht allgemein zugänglich sind. Die einst in Frankreich gestartete Aktion wirbt für Denkmalschutz – seit mehr als 30 Jahren auch in Deutschland. Speyer. Der bundesweite Tag des offenen Denkmals wird in diesem Jahr in Rheinland-Pfalz eröffnet. Die Veranstaltung startet am Sonntag (8.9.) in der Domstadt Speyer. Architektur- und Geschichtsliebhaber