Die Unabhängige Kommission zur Aufarbeitung des sexuellen Missbrauchs im Bistum Speyer beginnt nach Angaben des Bistums mit der Arbeit an einer geplanten Studie. Das Projekt werde unter der Leitung der Historikerin Sylvia Schraut an der Universität Mannheim geführt, teilte das Bistum in der Pfalz am Dienstag mit.
Am Ende des zweiten Forschungsjahres soll eine Strukturanalyse des Missbrauchs im Bistum veröffentlicht werden, wie es hieß. Am Ende des vierten Forschungsjahres will die Kommission die Ergebnisse differenzierter Fallanalysen vorlegen. Die Finanzierung des Projekts «Sexueller Missbrauch im Bistum Speyer durch katholische Priester, Diakone, Ordensangehörige und Mitarbeitende des Bistums (ab 1946)» übernimmt das Bistum.
Analysiert wird unter anderem, wie in betroffenen Kirchengemeinden die Repräsentanten kirchlicher Einrichtungen, das Ordinariat und die Gläubigen mit Missbrauchsvorwürfen umgingen. Vorarbeiten hätten ergeben, dass es in Speyer – wie in anderen deutschen Bistümern – in einer Reihe von kirchlichen, zum Teil von Orden getragenen Einrichtungen zu sexuellen Missbrauchsfällen gekommen sei, hieß es.
Mitglieder der Kommission sind eine Diplom-Psychologin, ein früherer Gerichtspräsident, ein Vertreter des Katholikenrats sowie der Leiter des Betroffenenbeirats und ein von dem Beirat gewähltes Mitglied. (dpa/lrs)