In einem Brief an die Pfarreien und alle Mitarbeitenden des Bistums bringt Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann seine tiefe Trauer um den am Morgen des 31. Dezember 2022 verstorbenen Papst em. Benedikt XVI. zum Ausdruck. Darin würdigt er ihn als „einen der größten Theologen der Gegenwart“ und wichtigen Wegbereiter und Interpreten des II. Vatikanischen Konzils: „Das theologische Denken von Papst emeritus Benedikt XVI. war zutiefst biblisch verwurzelt, schöpfte aus der ganzen Breite der kirchlichen Tradition und zielte darauf ab, Glaube und Vernunft miteinander zu versöhnen.“
Zweimal war Kardinal Joseph Ratzinger auch in Speyer zu Gast: 1987, als Begleiter von Papst Johannes II. bei dessen denkwürdigen Besuch in Speyer, und am Pfingstfest 1990, als er im Dom einen wegweisenden Vortrag zu den Hoffnungen und Gefahren Europas angesichts der Vollendung der Deutschen Einheit hielt.
Auch Malu Dreyer tief bestürzt
Ministerpräsidentin Malu Dreyer hat die Nachricht vom Tod des emeritierten Papstes Benedikt XVI. mit großer Anteilnahme aufgenommen: „Nach einem sehr langen und erfüllten Leben ist der Diener im Weinberg des Herrn, wie sich Papst Benedikt XVI. nach seiner Wahl selbst bezeichnete, heimgegangen. Allen, die um ihn trauern, spreche ich mein Mitgefühl aus.“
Die Ministerpräsidentin verwies auf die historische Bedeutung des Verstorbenen: „Für uns in Deutschland war es ein herausragendes Ereignis, dass nach Jahrhunderten wieder ein Deutscher zum Papst gewählt wurde. Und wie immer man sein Lebenswerk einschätzt: Papst Benedikt hat zweifellos die katholische Kirche über Jahrzehnte maßgeblich geprägt.“
Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) würdigte den gestorbenen emeritierten Papst Benedikt XVI. als bedeutenden deutschsprachigen Theologen. «Er war engagierter Kämpfer für die Einheit der Kirche und beharrlicher Verteidiger dessen, was ihm als Wesensgehalt des Katholizismus unaufgebbar erschien», so der Regierungschef in einer Mitteilung vom Samstag. (dpa/lg)