Mainz/Speyer. Wenige Tage vor dem bundesweiten Auftakt des Tages des offenen Denkmals in Speyer hat der rheinland-pfälzische Innenminister Michael Ebling die Bedeutung von Denkmälern betont. Sie seien Orte des Innehaltens, Staunens und Lernens, egal ob Burg, Schloss, Kirche oder einfacher Bauernhof, sagte der SPD-Politiker in Mainz bei der Vorstellung des Programms in Rheinland-Pfalz. Der Auftakt in Speyer und damit in einer Stadt mit einer annähernd 2000 Jahre alten Geschichte, gleich zwei Welterbestätten und rund 420 geschützten Einzeldenkmälern sei einfach passend.
Broschüre widmet sich Denkmälern im städtischen Raum
Der Tag des offenen Denkmals am kommenden Sonntag (8. September) steht in diesem Jahr unter dem Motto «Wahr-Zeichen. Zeitzeugen der Geschichte». In ganz Deutschland öffnen sich die Türen von mehr als 5.000 Denkmälern – auch in Rheinland-Pfalz. Die Generaldirektion Kulturelles Erbe (GDKE) hat dazu eine Broschüre herausgegeben, die sich mit urbanen Wahrzeichen in Rheinland-Pfalz befasst. Im Vordergrund stünden Objekte, «die den öffentlichen Raum bestimmen und zum Lebensmittelpunkt vieler Menschen gehören, wie etwa die Fruchthalle in Kaiserslautern oder der Bad Emser Kurpark», erklärte Landeskonservator Markus Fritz-von Preuschen.
In Speyer wird es am Sonntag neben offenen Denkmälern auch Bühnenprogramm und ein Open-Air-Fest geben. In Speyer gehört der Dom zum Unesco-Weltkulturerbe, außerdem ist die Stadt neben Mainz und Worms Teil des Welterbes SchUM-Stätten. Diese sind die ersten jüdischen Unesco-Welterbe-Kulturdenkmäler in Deutschland. Sie umfassen jüdische Gemeindezentren, Monumente und Friedhöfe in den drei Städten.
Abseits von Speyer sei der Alte Dom St. Johannis in Mainz ein besonderer Zeitzeuge der Geschichte, sagte Ebling. Für den Fortgang seiner Sanierung gibt das Land 250.000 Euro, den Förderbescheid überreichte der Minister nun. Im kommenden Bauabschnitt sollen die schon länger laufenden archäologischen Arbeiten in der heute evangelischen Johanniskirche abgeschlossen werden. Auch soll ein Nutzungskonzept für das Gebäude erarbeitet werden.
St. Johannis war der erste Dom der Bischofsstadt, vor dem später erbauten heutigen Dom, der seit 1036 Bischofssitz ist. Bei Grabungen in St. Johannis war unter anderem ein Sarkophag im Boden entdeckt und 2019 geöffnet worden. Bei dem darin beigesetzten Geistlichen handelt es sich um den Mainzer Erzbischof Erkanbald, der im Jahr 1021 starb. (dpa/lrs)