Sinsheim. Mit einem meisterlichen Auftritt hat sich Bayer Leverkusen nach dem Ende der eindrucksvollen Erfolgsserie von 35 ungeschlagenen Bundesligaspielen zurückgemeldet. Der Titelverteidiger setzte sich dank einer souveränen Vorstellung bei der TSG 1899 Hoffenheim mit 4:1 (2:1) durch und hat nun sechs Punkte auf dem Konto.
Vor 30.150 Zuschauern erzielten Martin Terrier in der 17. Minute, Victor Boniface (30./75.) und Florian Wirtz (72.) per Foulelfmeter die Leverkusener Tore. Für Hoffenheim traf Mergim Berisha (37.).
Zwei Wochen nach dem 2:3 gegen RB Leipzig präsentierte sich die Werkself gut erholt von dem sportlichen Rückschlag. Von Beginn an diktierte der Meister und Pokalsieger den Rhythmus der Partie und schnürte die Hausherren phasenweise in deren Hälfte ein.
Schon nach drei Minuten hatte der im Sommer von Stade Rennes gekommene Terrier die Führung auf dem Fuß, traf aber nur das Außennetz. Die TSG wagte sich nur sporadisch in die Offensive. Einer der seltenen Angriffe wurde dann zum Bumerang.
Nach einem Pass aus der eigenen Hälfte hatte der auffällig agierende Boniface freie Bahn und legte quer auf den mitgelaufenen Terrier, der den Ball zu seinem ersten Bundesligator einschob. Schiedsrichter Daniel Schlager annullierte den Treffer wegen einer vermeintlichen Abseitsstellung des Vorlagengebers zunächst, gab ihn nach Überprüfung durch den Video-Assistenten dann aber doch.
Bayer ruhte sich auf dem knappen Vorsprung nicht aus und spielte weiter munter nach vorn. Boniface scheiterte mit einem Kopfball an TSG-Torwart Oliver Baumann, der mit seinem 464. Bundesliga-Einsatz mit Lothar Matthäus und Toni Schumacher gleichzog. Kurz darauf war Baumann gegen einen satten Flachschuss von Boniface jedoch machtlos. Vorausgegangen war ein herrlicher Pass von Granit Xhaka.
Erst danach fand Hoffenheim etwas besser ins Spiel und kam prompt zum Anschluss. Berisha traf nach Vorlage von Andrej Kramaric. Nur eine Minute später fand ein zweites Tor des Stürmers wegen Abseits keine Anerkennung.
Kurz vor der Pause waren die Gäste wieder am Drücker. Erst rettete Baumann mit einer starken Parade gegen den frei durchgelaufenen Boniface, dann TSG-Verteidiger Kevin Akpoguma bei einem Wirtz-Schlenzer per Kopf auf der Linie.
Nach dem Wechsel ging es nicht mehr so temporeich zu. Strafraumszenen gab es nur noch selten. Ein Distanzschuss von Robert Andrich, den Baumann parierte, blieb lange der einzige Aufreger – bis etwa 20 Minuten vor Schluss. Da rückte erneut der Videobeweis in den Fokus.
Schiedsrichter Schlager entschied nach einem Foul an Alejandro Grimaldo auf Freistoß, doch wieder meldete sich der Videokeller in Köln. Nach Ansicht der TV-Bilder wurde der Tatort in den Strafraum verlegt – Elfmeter. Den verwandelte Wirtz eiskalt. Als wenig später Boniface einen Doppelpack schnürte, war die Partie gelaufen. (dpa)