Mainz. Bei den Beschäftigten in den rheinland-pfälzischen Justizvollzugsanstalten (JVA) hat sich die Zahl der Überstunden im vergangenen Jahr deutlich erhöht und liegt wieder auf Vor-Corona-Niveau. Wie das Justizministeriums auf eine parlamentarische Anfrage der AfD-Fraktion in Mainz mitteilte, fielen im Jahr 2022 bei den Justizvollzugsbeamten 221 446 Überstunden nach 207 557 im Jahr zuvor an.
Die Zahl der Mehrarbeitsstunden, die im Vor-Corona-Jahr 2019 noch bei rund 237 000 Stunden gelegen hatte, sei im Zuge des pandemiebedingt teilweise reduzierten Dienstbetriebs in den Jahren 2020 und 2021 zurückgegangen, erklärte ein Sprecher des Ministeriums. Mittlerweile gebe es wieder einen Anstieg, nachdem sich der Dienstbetrieb in den Gefängnissen in Rheinland-Pfalz normalisiert habe.
Den Anstieg der Krankheitstage der Beschäftigten von 55 061 auf 62 563 führte der Ministeriumssprecher unter anderem auf die besonderen gesundheitlichen Belastungen des Schichtdienstes in den JVA in Verbindung mit dem derzeit geringeren Personalbestand zurück, die zu einem erhöhten Arbeitsanfall und damit zu gesundheitlichen Risiken führen könnten.
Der Rechtsexperte der AfD-Landtagsfraktion, Peter Stuhlfauth, forderte wegen der Zahlen umgehend mehr Personal in den Justizvollzugsanstalten und eine Verbesserung der allgemeinen Arbeitsbedingungen. (dpa)