Mainz. In Rheinland-Pfalz hat es im vergangenen Jahr weniger Unternehmensgründungen gegeben. «Die Pandemie, der Krieg in der Ukraine, Energiekrise, Inflation und Zinssprünge haben auch in der Gründungslandschaft in Rheinland-Pfalz Spuren hinterlassen», sagte der Hauptgeschäftsführer der IHK-Arbeitsgemeinschaft Rheinland-Pfalz, Arne Rössel, am Donnerstag in Mainz. «Aufgrund der vielfältigen Krisen ist es wenig verwunderlich, dass die Gründungszahlen etwas zurückgegangen sind.»
Weil es aber weiterhin mehr Gründungen als Betriebsaufgaben in Rheinland-Pfalz gibt, sei zum vierten Mal in Folge im Land ein Zuwachs an Unternehmen verzeichnet worden, berichtete Rössel bei der Präsentation des Gründungsreports Rheinland-Pfalz 2023. Es habe insgesamt 31 493 Gewerbeanmeldungen und 27 381 Gewerbeabmeldungen gegeben. Rheinland-Pfalz verzeichnete damit im vergangenen Jahr ein Plus von 4112 Betrieben.
Bei etlichen etablierten Betrieben im Land stünden jedoch Veränderungen an, betonte der Hauptgeschäftsführer der IHK für Rheinhessen, Günter Jertz. In den kommenden fünf Jahren werde in bis zu 9000 Unternehmen in Rheinland-Pfalz eine Übernahme anstehen. Wegen der demografischen Entwicklung werde diese Zahl voraussichtlich deutlich den Anteil der jungen Menschen übersteigen, die den Schritt in die Selbstständigkeit wagen.
«Deshalb ist es entscheidend, dass wir Gründerinnen und Gründer in unserem Bundesland gemeinsam nach vorne bringen», mahnte Jertz. «Es muss unkompliziert möglich sein, hier in Rheinland-Pfalz ein Unternehmen zu gründen.» Die Politik sollte deshalb bürokratische und steuerliche Hürden senken und durch passgenaue Finanzierungshilfen beim Schritt in die Selbstständigkeit unterstützen. (dpa)