Sa, 08.06.2024 , 11:15 Uhr

Rheinland-Pfalz: Weniger Asylbewerberinnen und -bewerber

Die Zahl der Asylbewerberinnen und -bewerber in Rheinland-Pfalz ist gesunken. In den Aufnahmeeinrichtungen des Landes seien derzeit knapp 4000 Menschen untergebracht, was einer Belegungsquote von gut 61 Prozent entspreche, teilte die zuständige Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) der Deutschen Presse-Agentur in Trier mit. Im vergangenen Herbst seien die
Aufnahmeeinrichtungen für Asylbegehrende (AfA) zeitweise mit mehr als 7000 Menschen belegt gewesen. Aufnahmeeinrichtungen seien daher nicht mehr so dicht belegt. Auch Notfallkapazitäten wie Thermo- und Sporthallen müssten aktuell nicht genutzt werden. Allerdings gebe es insgesamt weniger Plätze, da die AfA Bitburg Mitte Mai aus Brandschutzgründen vorübergehend geschlossen wurde. Zudem gebe es weniger Kapazitäten in der Einrichtung in Trier, nachdem es dort im April einen Wohncontainer-Brand gegeben hatte. Geöffnet sind Aufnahmeeinrichtungen in Trier, Speyer, Kusel und Hermeskeil. Hinzu kommen eine Liegenschaft am Flughafen Hahn sowie ein Hotel in Bitburg als Außenstellen. Ziel sei es, die derzeit geschlossene AfA in Bitburg künftig wieder zur Unterbringung zu nutzen. „Unter welchen Voraussetzungen und ab wann dies wieder möglich sein wird, werden die laufenden Prüfungen zeigen“, teilte die ADD mit. Wenn wieder mehr Menschen kämen, gebe es bei Bedarf auch Notfallkapazitäten, die „schnell reaktiviert“ werden könnten, teilte die Behörde weiter mit. Dazu gehörten Thermo- oder Sporthallen. Ziel für das laufende Jahr sei weiterhin, „die Aufnahmekapazität auf Landesebene weiter zu stabilisieren“. Dazu würden entsprechende Liegenschaften geprüft, zu denen aber noch keine konkreten
Erkenntnisse vorliegen. Im Großteil des vergangenen Jahres sei es möglich gewesen, weniger Menschen in die Kommunen zu verteilen als das Land aufgenommen habe. Dadurch hätten die Kommunen Zeit bekommen, ihre Kapazitäten auszubauen. Auch derzeit schöpfe das Land die vereinbarten Zuweisungszahlen an die Kommunen nicht aus, die mit 250 Menschen pro Woche festgelegt seien. In den ersten fünf Monaten des Jahres seien Rheinland-Pfalz insgesamt rund 3800 Asylbewerberinnen und -bewerber zugewiesen worden. Im Vorjahreszeitraum waren es mit gut 4700 Menschen etwa 900 mehr gewesen. Im vergangenen Herbst waren einige AfAs im Land wegen hoher Belegungszahlen „am Limit“ gewesen. (dpa/lrs)

Das könnte Dich auch interessieren

05.12.2024 Stuttgart: Vier Millionen Euro vom Land für Integration von Zuwanderern in den Arbeitsmarkt – Förderung auch für Institutionen in der Region Stuttgart. Das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus verlängert das sogenannte Kümmerer-Programm für die Jahre 2025 und 2026. Gefördert werden 43,5 Kümmerer-Vollzeitstellen bei 23 Kammern, Bildungsträgern und Landkreisen mit weiteren rund 4 Millionen Euro, hieß es in einer Mitteilung. Das Programm soll Zuwanderern Integration durch Ausbildung ermöglichen und Perspektiven eröffnen. In der Region profitieren die 23.10.2024 Rheinland-Pfalz: Ministerpräsident Schweitzer will mehr Geld für die Kommunen für Flüchtlinge Das Thema Kosten für die Unterbringungen von Flüchtlingen ist ein Dauerbrenner. Nach einer Einigung im vergangenen Jahr fordert der rheinland-pfälzische Regierungschef Schweitzer nun ein Nachsteuern. Mainz. Der rheinland-pfälzische Regierungschef Alexander Schweitzer hat vor der Ministerpräsidentenkonferenz ab Donnerstag in Leipzig mehr Geld vom Bund für die Versorgung von Flüchtlingen gefordert. «Die Finanzierung der Flüchtlingskosten muss so 06.09.2024 Neckarbischofsheim: „Kann das wirklich Ihr Ernst sein?“ - Bürgermeister Seidelmann kritisiert Land für Kürzungen bei Integrationsarbeit scharf Neckarbischofsheim. Thomas Seidelmann, parteiloser Bürgermeister in Neckarbischofsheim und Freund der Familie des Ende Mai in Mannheim getöteten Polizisten Rouven Laur, hat sich mit einem offenen Brief an die Landeregierung Baden-Württemberg gewandt. Darin kritisiert der Politiker Kürzungen bei der Integration scharf. Die für die Integrationsarbeit notwendigen 1,5 Stellen existieren nach Angaben von Seidelmann seit Juni/Juli 2018. 27.08.2024 Rheinland-Pfalz: Schweitzer für demokratischen Konsens nach Terroranschlag Der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Alexander Schweitzer (SPD) warnt vor einer aufgeheizten Debatte nach dem tödlichen Anschlag von Solingen. Die Aufarbeitung des Falls dürfe nicht dazu führen, dass die Akzeptanz für das Grundrecht auf Asyl weiter schwinde, sagte der Regierungschef in Mainz. Es sei ein demokratischer Konsens bei den Themen Abschiebung und Begrenzung der Zuwanderung notwendig. Daher