Rheinland-Pfalz. Mehr als 4100 Kontrollen in Weinbaubetrieben hat es im vergangenen Jahr in Rheinland-Pfalz gegeben. Von 3900 Proben seien 277 (7,1 Prozent) beanstandet worden, teilte das Landesuntersuchungsamt (LUA) Rheinland-Pfalz am Montag in Koblenz mit. Bei der weit überwiegenden Zahl der Beanstandungen sei es um eine falsche Kennzeichnung der Weine gegangen. Häufige Mängel seien ein falsch angegebener Alkoholgehalt sowie unzutreffende Geschmacks- oder unzutreffende Rebsortenangaben gewesen.
In 52 Fällen habe es besonders schwerwiegenden Verstöße gegen das Weinrecht gegeben, teilte das Landesamt mit. Bei in- und ausländischen Weinerzeugnissen dieser Proben hätten die Kontrolleure Grenzwertverstöße oder eine unzulässige Weinbehandlung wie etwa durch die verbotene Zugabe von weinfremden Aromastoffen festgestellt.
Auch der verbotene Zusatz von traubenfremdem Zucker werde immer wieder nachgewiesen, berichteten die LUA-Experten. Bei einem Landwein sei etwa entdeckt worden, dass die Süße in diesem Wein ausschließlich aus Zuckern der Zuckerrübe stammte. Das sei ein klarer Verstoß gegen das Weinrecht.
Rheinland-Pfalz gilt als das größte weinbautreibende Bundesland. Sechs der 13 deutschen Anbaugebiete befinden sich im Land. Rheinland-pfälzische Betriebe und Kellereien erzeugen den Angaben zufolge pro Jahr rund 600 Millionen Liter Wein und Most. Sie produzieren damit etwa zwei Drittel des gesamten deutschen Weins. (dpa)