Di, 13.12.2022 , 12:17 Uhr

Rheinland-Pfalz: Weihnachtsmarktbesuche wieder auf Vor-Corona-Niveau

Schausteller und Veranstalter sind mit dem Besucherandrang auf den großen Weihnachtsmärkten in Rheinland-Pfalz überwiegend zufrieden. «Die Weihnachtsmärkte sind gut besucht, es ist aber nicht so, dass wir überrannt werden», sagte der Vorsitzende des Schaustellerverbands Rheinhessen, Georg Spreuer, auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. Man bewege sich beim Andrang etwa auf dem Niveau von vor der Corona-Pandemie. Allerdings rechnet Spreuer damit, dass die Schausteller wegen gestiegener Kosten finanziell unter dem Ergebnis der Zeit vor der Pandemie bleiben werden.

«Wir sind froh, nach der Coronakrise wieder zu normalen Bedingungen arbeiten zu können», erklärte Spreuer. Wenn dann am Ende ein paar Euros weniger in der Tasche blieben, sei das akzeptabel. Als Beispiel nennt er die Glühweinpreise. «Fast alle Schausteller sind bei den Glühweinpreisen auf dem Niveau von 2018 geblieben in der Hoffnung, dass die Gäste noch einen zweiten Glühwein trinken.» Ob diese Rechnung aufgeht, ist noch unklar. Es sei aber das richtige Zeichen gewesen. Über kurz oder lang müssten sich die Schausteller danach aber der Realität stellen – also den steigenden Kosten.

Mainz:

Auch in der Landeshauptstadt Mainz sind bislang etwa ebensoviele Besucherinnen und Besucher auf den Weihnachtsmarkt gekommen wie vor der Pandemie – trotz des feuchten Wetters, wie das Amt für Wirtschaft und Liegenschaft der Stadt betont. Die Standbetreiber seien mit dem bisherigen Verlauf sehr zufrieden. Auch im Hinblick auf den Kälteeinbruch in dieser Woche werde erwartet, dass das Interesse weiter anhalte.

Koblenz:

Besonders zufrieden zeigten sich die Schausteller und Veranstalter auf dem Koblenzer Weihnachtsmarkt. Der Besucherandrang sei deutlich größer als im vergangenen Jahr, sagte der Organisator Detlef Koenitz. 2021 hatte der Weihnachtsmarkt für jeden Besucher ein Bändchen herausgegeben, Voraussetzung war ein negativer Coronatest. 400 000 Bänder seien im letzten Jahr verteilt worden. Für die diesjährige Saison rechnet Koenitz mit weit über 500 000 Besuchern. Im Vergleich zum Vor-Corona-Jahr 2019 seien die Besucherzahlen tagsüber zwar gleichgeblieben, mittlerweile tummelten sich jedoch am Abend mehr Gäste an den Buden.

Koenitz verzeichnete auch größere Umsätze, eine genaue Zahl konnte er jedoch nicht nennen. Von den Schaustellern sei die Resonanz besonders positiv. «Das Maß der Zufriedenheit ist, wenn die Beschicker der Weihnachtsmärkte im kommenden Jahr wiederkommen», erklärte er. Und die deutliche Mehrheit der Schausteller hätte Koenitz bereits darum gebeten, für das Jahr 2023 denselben Platz zu reservieren.

Ludwigshafen:

Zur ersten Hälfte des Weihnachtsmarktes in Ludwigshafen ziehen die Veranstalter eine positive Bilanz. «Der Ludwigshafener Weihnachtsmarkt ist fulminant gestartet», sagte Christoph Keimes, Geschäftsführer der Kongress- und Marketing-Gesellschaft Lukom. Gegenüber den Vorjahren sei der Besucherandrang überdurchschnittlich hoch. Eine genaue Zahl werde einem Sprecher zufolge jedoch nicht erfasst. Beliebte Treffpunkte sind demnach das Riesenrad und die mehrstöckige Weihnachtspyramide mit handgeschnitzten Holzfiguren.

Trier:

Nach den ersten gut drei Wochen ist die Veranstalterin des Trierer Weihnachtsmarktes zufrieden. «Der Andrang ist groß, besonders an den Wochenenden», sagte Angela Bruch. Es sei zwar noch nicht ganz «das Niveau von 2019» vor Corona. «Aber wir arbeiten daran.» Es seien auch wieder viele Touristengruppen zwischen den Buden unterwegs sowie viele Besucher aus den Nachbarländern Frankreich, Belgien und den Niederlanden. Zahlen würden nicht erfasst, sagte Bruch.

Der Sprecher des Trierer Weihnachtsmarktes sagte, die Händler auf dem Markt seien mit den Umsätzen bisher zufrieden. Besonders gut kämen neue Aussteller mit Gewürzen, Honig und Keramikreiben an. Die verkürzten Öffnungszeiten seien auch unproblematisch. Es gebe vereinzelt zwar Besucher, die gerne auf dem Markt länger Glühwein trinken würden. Für die Marktbeschicker aber sei es gut, da Energie- und Personalkosten eingespart würden. «Und wir damit auch ein Zeichen setzen in dieser Zeit», sagte er.

rheinland-pfalz Weihnachtsmarkt

Das könnte Dich auch interessieren

19.11.2024 Rhein-Neckar: 55 Weihnachtsmärkte im IHK-Bezirk Rhein-Neckar auf einen Blick Rhein-Neckar. Mit dem Beginn der Adventszeit starten die ersten Weihnachtsmärkte im Bezirk der Industrie- und Handelskammer (IHK) Rhein-Neckar. Wie die diesjährige Umfrage unter allen 83 Kommunen im IHK-Bezirk Rhein-Neckar ergab, öffnen in 55 Städten und Gemeinden Weihnachtsmärkte ihre Pforten. „Weihnachtsmärkte ziehen viele Menschen in die Innenstädte und Ortszentren der Region. Dadurch tragen sie zu einem 04.09.2024 Rheinland-Pfalz: Chatbot und Hotline nicht ausreichend - Verbraucherzentrale verklagt H&M wegen fehlender E-Mailadresse und bekommt Recht Rheinland-Pfalz. Die Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz hat H&M verklagt und vor Gericht recht bekommen. Wie die Verbraucherzentrale mitteilte, war die fehlende E-Mailadresse für Verbraucher auf der deutschen Internetseite Anlass der Klage. Deshalb sei Kunden der Kontakt zum Unternehmen nur über Chatbot oder Hotline möglich gewesen. Die Betreiber von Internetshops seien innerhalb der EU gesetzlich verpflichtet, eine E-Mailadresse 24.06.2024 Rheinland-Pfalz: Cannabis-Kontrollen - Verband sieht hohe Kosten auf Kommunen zukommen In engen Grenzen ist der Konsum von Cannabis seit April erlaubt. Dass alle Regeln eingehalten werden, soll auf kommunaler Ebene kontrolliert werden. Das stößt auf Kritik. Mainz. Der Gemeinde- und Städtebund Rheinland-Pfalz sieht im Zusammenhang mit Kontrollen des Cannabis-Konsums nennenswerte Kosten auf die mit der Aufgabe betrauten Kommunen zukommen. Rückmeldungen von Mitgliedern hätten gezeigt, dass 03.04.2024 Rheinland-Pfalz: Künstliche Intelligenz im Weinberg - Computerhilfe beim Rebschnitt Der Schnitt von Weinreben ist aufwendig, erfordert Fachkenntnis und hat erhebliche Folgen. Immer häufiger fehlen aber Arbeitskräfte dafür. Künstliche Intelligenz kann einiges übernehmen. Von Ira Schaible, dpa Oppenheim. Carolin Horst filmt mit ihrem Handy einen Grauburgunder-Rebstock im rheinhessischen Oppenheim. Das Video lädt sie auf einen Server hoch und erhält auf ihrem Display einen digitalen Zwilling