Schausteller und Veranstalter sind mit dem Besucherandrang auf den großen Weihnachtsmärkten in Rheinland-Pfalz überwiegend zufrieden. «Die Weihnachtsmärkte sind gut besucht, es ist aber nicht so, dass wir überrannt werden», sagte der Vorsitzende des Schaustellerverbands Rheinhessen, Georg Spreuer, auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. Man bewege sich beim Andrang etwa auf dem Niveau von vor der Corona-Pandemie. Allerdings rechnet Spreuer damit, dass die Schausteller wegen gestiegener Kosten finanziell unter dem Ergebnis der Zeit vor der Pandemie bleiben werden.
«Wir sind froh, nach der Coronakrise wieder zu normalen Bedingungen arbeiten zu können», erklärte Spreuer. Wenn dann am Ende ein paar Euros weniger in der Tasche blieben, sei das akzeptabel. Als Beispiel nennt er die Glühweinpreise. «Fast alle Schausteller sind bei den Glühweinpreisen auf dem Niveau von 2018 geblieben in der Hoffnung, dass die Gäste noch einen zweiten Glühwein trinken.» Ob diese Rechnung aufgeht, ist noch unklar. Es sei aber das richtige Zeichen gewesen. Über kurz oder lang müssten sich die Schausteller danach aber der Realität stellen – also den steigenden Kosten.
Mainz:
Auch in der Landeshauptstadt Mainz sind bislang etwa ebensoviele Besucherinnen und Besucher auf den Weihnachtsmarkt gekommen wie vor der Pandemie – trotz des feuchten Wetters, wie das Amt für Wirtschaft und Liegenschaft der Stadt betont. Die Standbetreiber seien mit dem bisherigen Verlauf sehr zufrieden. Auch im Hinblick auf den Kälteeinbruch in dieser Woche werde erwartet, dass das Interesse weiter anhalte.
Koblenz:
Besonders zufrieden zeigten sich die Schausteller und Veranstalter auf dem Koblenzer Weihnachtsmarkt. Der Besucherandrang sei deutlich größer als im vergangenen Jahr, sagte der Organisator Detlef Koenitz. 2021 hatte der Weihnachtsmarkt für jeden Besucher ein Bändchen herausgegeben, Voraussetzung war ein negativer Coronatest. 400 000 Bänder seien im letzten Jahr verteilt worden. Für die diesjährige Saison rechnet Koenitz mit weit über 500 000 Besuchern. Im Vergleich zum Vor-Corona-Jahr 2019 seien die Besucherzahlen tagsüber zwar gleichgeblieben, mittlerweile tummelten sich jedoch am Abend mehr Gäste an den Buden.
Koenitz verzeichnete auch größere Umsätze, eine genaue Zahl konnte er jedoch nicht nennen. Von den Schaustellern sei die Resonanz besonders positiv. «Das Maß der Zufriedenheit ist, wenn die Beschicker der Weihnachtsmärkte im kommenden Jahr wiederkommen», erklärte er. Und die deutliche Mehrheit der Schausteller hätte Koenitz bereits darum gebeten, für das Jahr 2023 denselben Platz zu reservieren.
Ludwigshafen:
Zur ersten Hälfte des Weihnachtsmarktes in Ludwigshafen ziehen die Veranstalter eine positive Bilanz. «Der Ludwigshafener Weihnachtsmarkt ist fulminant gestartet», sagte Christoph Keimes, Geschäftsführer der Kongress- und Marketing-Gesellschaft Lukom. Gegenüber den Vorjahren sei der Besucherandrang überdurchschnittlich hoch. Eine genaue Zahl werde einem Sprecher zufolge jedoch nicht erfasst. Beliebte Treffpunkte sind demnach das Riesenrad und die mehrstöckige Weihnachtspyramide mit handgeschnitzten Holzfiguren.
Trier:
Nach den ersten gut drei Wochen ist die Veranstalterin des Trierer Weihnachtsmarktes zufrieden. «Der Andrang ist groß, besonders an den Wochenenden», sagte Angela Bruch. Es sei zwar noch nicht ganz «das Niveau von 2019» vor Corona. «Aber wir arbeiten daran.» Es seien auch wieder viele Touristengruppen zwischen den Buden unterwegs sowie viele Besucher aus den Nachbarländern Frankreich, Belgien und den Niederlanden. Zahlen würden nicht erfasst, sagte Bruch.
Der Sprecher des Trierer Weihnachtsmarktes sagte, die Händler auf dem Markt seien mit den Umsätzen bisher zufrieden. Besonders gut kämen neue Aussteller mit Gewürzen, Honig und Keramikreiben an. Die verkürzten Öffnungszeiten seien auch unproblematisch. Es gebe vereinzelt zwar Besucher, die gerne auf dem Markt länger Glühwein trinken würden. Für die Marktbeschicker aber sei es gut, da Energie- und Personalkosten eingespart würden. «Und wir damit auch ein Zeichen setzen in dieser Zeit», sagte er.