Der rheinland-pfälzische Unternehmerverband LVU verlangt rasche und klare Entscheidungen in der Energiepolitik, damit energieintensive Industriebranchen nicht ins Ausland abwandern. «Wenn der Staat diese Industrien hier halten will, muss er Anreize setzen oder Entlastungen anbieten», sagte der Präsident der Landesvereinigung Unternehmerverbände (LVU), Johannes Heger, im Redaktionsgespräch der Deutschen Presse-Agentur. «Die auf den Weg gebrachten Entlastungen durch Gas- und Strompreisbremse sind für viele Unternehmen noch ein Buch mit sieben Siegeln. Da ist große Unklarheit, es gibt extrem umfangreiche Verordnungen.»
Deutschland nehme bei den Energiepreisen im internationalen Vergleich eine Spitzenstellung ein, sagte der LVU-Präsident. «Wir schauen mit Neid beispielsweise in die USA und nach Kanada, wo Gas nur rund 20 Prozent von dem kostet, was Unternehmen hier bezahlen müssen. Die Frage ist, wie wir damit fertig werden und wie schnell wir Lösungen finden.» Wenn die Firmen wegen des Lohnpreisgefälles in der Vergangenheit Produktion ins Ausland verlagert hätten, gebe es keinen Grund anzunehmen, dass sie das jetzt bei diesem Energiekostengefälle nicht auch tun wollten oder müssten, warnte er. «Dann wird aber nicht mehr lange darüber geredet. Großunternehmen handeln da sehr schnell und konsequent.» (dpa/lrs)