Koblenz/Ludwigshafen/Mainz/Trier. Zum voraussichtlichen Sieg von Donald Trump bei der US-Präsidentschaftswahl betont die Arbeitsgemeinschaft der Industrie- und Handelskammern (IHK) Rheinland-Pfalz die herausragende Bedeutung der wirtschaftlichen Beziehungen zu den USA. Ebenfalls sehen sich die rheinland-pfälzischen Unternehmen nun vor neuen Herausforderungen – insbesondere wegen der möglichen Fortsetzung einer protektionistischen US-Wirtschaftspolitik unter Trump, hieß es in einer Mitteilung. Protektionismus steht für eine Form der Handelspolitik, mit der ein Staat versucht, ausländische Anbieter im Inland durch Hemmnisse zu benachteiligen, um inländische Unternehmen vor Konkurrenz aus dem Ausland zu schützen.
„Die wirtschaftlichen Verflechtungen mit den USA sind für die rheinland-pfälzische Wirtschaft von zentraler strategischer Bedeutung“, erklärt Arne Rössel, Hauptgeschäftsführer der IHK-Arbeitsgemeinschaft Rheinland-Pfalz. Die Unternehmen im Land setzten nach IHK-Angaben in den vergangenen Jahren auf den stabilen und wachstumsorientierten US-Markt und möchten dies, gerade in einer Zeit wirtschaftlicher Unsicherheiten, auch weiterhin tun.
IHK: Protektionismus unter Trump führte zu gestiegenen Kosten für Unternehmen und Kunden
In den vergangenen Jahren hätten Unternehmen jedoch Herausforderungen meistern müssen, die durch Zölle und protektionistische Maßnahmen während der ersten Amtszeit von Donald Trump entstanden sind. Insbesondere die im US-Geschäft stark engagierte rheinland-pfälzische Maschinenbauindustrie sei von Importzöllen auf Stahl und Aluminium betroffen gewesen. Die gestiegenen Kosten durch diese Zölle führten teilweise zu geschrumpften Gewinnmargen und in vielen Fällen zu Preiserhöhungen, die an die Kunden weitergegeben werden mussten, heiß es weiter.
Angesichts einer möglichen Fortsetzung oder Wiederaufnahme protektionistischer Maßnahmen stünden rheinland-pfälzische Unternehmen vor neuen Herausforderungen, betonte die IHK. Dennoch arbeiteten Unternehmen intensiv daran, die guten Beziehungen zu ihren US-amerikanischen Partnern zu pflegen und weiter auszubauen.
IHK will sich weiter für offene Märkte einsetzen
„Der US-Markt ist ein wichtiger Wachstumsmotor für unsere regionale Wirtschaft, den wir nicht missen wollen. Auch wenn die Hürden steigen könnten, bleibt die enge Zusammenarbeit das Ziel unserer Unternehmen“, sagte Rössel. Ein Freihandelsabkommen zwischen Europa und den USA sei derzeit unwahrscheinlich. Die IHK-Arbeitsgemeinschaft Rheinland-Pfalz werde sich jedoch weiterhin für offene Märkte und einen regelbasierten Handel einsetzen.
Die internationale Wettbewerbsfähigkeit der rheinland-pfälzischen Wirtschaft hänge von stabilen Lieferketten und fairen Rahmenbedingungen ab. Ein geeintes Europa müsse dem Trend zum Protektionismus geschlossen entgegentreten, erklärte Rössel. Von der kommenden US-Regierung erwarte die IHK-Arbeitsgemeinschaft Rheinland-Pfalz, dass sie den wirtschaftlichen Austausch fördert und Handelsbarrieren vermeidet, um die historisch engen Verbindungen zu stärken und weiter auszubauen. (dls)
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