Trier. Die Lage in den rheinland-pfälzischen Tierheimen ist weiter ernst. Das berichtete der Landestierschutzbund Rheinland-Pfalz am Donnerstag. «Es ist nicht mehr zu managen, was an Anfragen reinkommt», teilte der Erste Vorsitzende Andreas Lindig in Trier auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit. Tierheime in Rheinland-Pfalz hatten in diesem Jahr bereits mehrfach auf ihre schwierige Lage hingewiesen – unter anderem setzen vielfältige Spätfolgen der Corona-Maßnahmen den Einrichtungen zu.
Dem Landestierschutzbund sind insgesamt 30 Tierheime angeschlossen. Deren Situation beschreibt Lindig als «beängstigend». Sie seien nicht in der Lage, genügend Plätze bereitzustellen. Auch finanziell gebe es Probleme. «Ohne dass die Kommunen erheblich mehr Geld zur Verfügung stellen, ist die Zukunft der Tierheime gefährdet», sagte Lindig.
Schuld an dem Engpass sind nach der Einschätzung des Tierschützers unüberlegte Anschaffungen von Tieren. Das beobachte der Verband schon länger, doch habe sich die Entwicklung während der Corona-Pandemie beschleunigt. Außerdem verschärften verhaltensauffällige Tiere von unseriösen Züchtern die Situation.
Daneben sieht der Tierschutzbund Rheinland-Pfalz auch die Politik in der Verantwortung, zu handeln. Bereits seit Jahrzehnten fordere der Verband die Einführung eines «Heimtiergesetzes» mit Regeln für die Tierhaltung, berichtete Andreas Lindig. Er kritisierte, «dass die Politik es nicht einmal schafft, die Kastrationspflicht für freilaufende Katzen oder einen Hundeführerschein bundesweit einzuführen». (dpa)