Mainz/Trier. Nach Einschätzungen des Landesverbands Rheinland-Pfalz des Deutschen Tierschutzbundes sind die Tierheime im Land am Limit. «Die meisten Tierheime haben einen Aufnahmestopp, die meisten Tiere können nicht mehr aufgenommen werden», sagte der Vorsitzende Andreas Lindig. Die Situation der Tierheime sei katastrophal. «Sie haben die Kapazitätsgrenzen überschritten.»
Nach Angaben des Umweltministeriums gibt es in Rheinland-Pfalz 65 eingetragene Vereine, die die Erlaubnis zum Betreiben eines Tierheimes haben. Das geht aus einer Antwort des Ministeriums auf eine Kleine Anfrage der Freien Wähler-Abgeordneten Lisa-Marie Jeckel hervor. Darin heißt es, dem Umweltministerium sei die angespannte Situation der Tierheime bekannt. «Dies stellt nicht nur in Rheinland-Pfalz ein Problem dar, sondern ist bundesweit
zu beobachten.»
Rheinland-Pfalz setze sich daher auch auf Bundesebene für «prophylaktische Maßnahmen wie Kennzeichnung und Registrierung von Hunden und Katzen sowie eine verbesserte Kontrolle des Internethandels ein, damit weniger Tiere in die Tierheime kommen».
Schnelle Lösungen sieht Lindig hingegen nicht. «Es kann nichts Kurzfristiges helfen, weil dieses Problem sich lange angekündigt hat und ignoriert wurde», sagte er. «Wir haben einfach zu viel Haustiere, die zu viele Leute sich anschaffen, die zu wenig Ahnung davon haben und sie dann zu oft abgeben müssen.»
Lindig wünscht sich, dass die Politik vor allem den Internethandel mit Hunden stärker reglementiert. «Es kann nicht sein, dass jeder Privatbürger da seine Hunde anbieten kann.» Dies müsse seriösen Tierschutzvereinen vorbehalten bleiben, die bestimmte Kriterien erfüllten. (dpa)