In den ersten vier Monaten dieses Jahres sind in Rheinland-Pfalz beim Landeskriminalamt 51 Strafanzeigen wegen Cyberangriffen eingegangen. Dies geht aus einer Antwort von Innenminister Roger Lewentz (SPD) auf eine parlamentarische Anfrage der AfD-Fraktion hervor. Die Zahlen deuten darauf hin, dass Angriffe auf Computer und elektronische Infrastruktur in diesem Jahr häufiger als im vergangenen Jahr sein könnten. Im gesamten Jahr 2021 wurden 105 Fälle registriert. Darunter waren bis zur Jahresmitte allerdings auch noch Meldungen von Privatpersonen, die in den Zahlen von 2022 nicht mehr enthalten sind.
In der Antwort betonte Lewentz, es handele sich bei den von der «Zentralen Ansprechstelle Cybercrime» (ZAC) des Landeskriminalamtes erfassten Zahlen nicht um eine «valide Darstellung aller Cyberangriffe in Rheinland-Pfalz». Die ZAC sei der polizeiliche Ansprechpartner für von Cybercrime betroffene Wirtschaftsunternehmen und Behörden. Strafanzeigen, die von anderen Polizeibehörden im Land erfasst wurden, seien in der Statistik nicht enthalten. Der Begriff «Cybercrime» sei auch in der polizeilichen Kriminalstatistik «kein eigener Erfassungs- und Auswerteparameter».
Zu den Tatmotiven gebe es keine gesicherten Zahlen: «Es ist jedoch naheliegend, dass in vielen Fällen monetäre Gesichtspunkte eine wesentliche Rolle spielen.» Das Innenministerium verwies auf zahlreiche Informations- und Präventionsangebote. Zu den technischen Vorkehrungen für den Schutz von Landesbehörden vor Cyberangriffen könnten öffentlich keine Auskünfte gegeben werden.