Mainz. Mädchen werden in Rheinland-Pfalz nach einer Studie der Krankenkasse Barmer deutlich häufiger kieferorthopädisch behandelt als Jungen. Demnach lag der Anteil bei den 8- bis 17-jährigen Mädchen bei 60,1 Prozent. Die kieferorthopädische Behandlung bei den Jungen im selben Alter belief sich auf 49,4 Prozent, wie die Krankenkasse in Mainz mitteilte.
Für den sogenannten Zahnreport waren Abrechnungsdaten von bundesweit rund 53.000 Achtjährigen, die im Jahr 2005 geboren wurden, über zehn Jahre untersucht worden – von 2013 bis 2022. Aus Rheinland-Pfalz lagen Versicherungsdaten der Barmer von über 2.600 Kindern vor.
Schönheitsideale und Gruppendruck als mögliche Ursachen
Mögliche Gründe für deutlich mehr kieferorthopädische Behandlungen bei Mädchen könnten gesellschaftliche Schönheitsideale, Gruppendruck und übertriebene elterliche Fürsorge sein, erklärte Landesgeschäftsführerin Dunja Kleis. Medizinische Belege für die Notwendigkeit einer stärkeren Behandlung gebe es nicht.
Auch regionale Unterschiede bei der Behandlung
Auch regional gibt es nach der Studie in Rheinland-Pfalz Unterschiede bei der Behandlung. Geschlechterübergreifend liege der Anteil der 8- bis 17-Jährigen mit kieferorthopädischer Behandlung bei 54,8 Prozent. Den höchsten Wert mit 59,5 Prozent habe es in Mainz gegeben. Mit 49,4 Prozent seien im Landkreis Trier-Saarburg die wenigsten Behandlungen in dieser Altersgruppe registriert worden. (dpa/lrs)