Fr, 15.09.2023 , 13:36 Uhr

Rheinland-Pfalz: Nach Kindesentführung in Edenkoben - Landespolitik für Anlegen einer Fußfessel auch unter Zwang

Mainz. Rheinland-Pfalz will nach dem Entführungs- und Missbrauchsfall eines zehnjährigen Mädchens den Rechtsrahmen für das Tragen einer elektronischen Fußfessel verschärfen. «Wir beabsichtigen in der bereits angekündigten Novellierung des Polizei- und Ordnungsgesetzes, eine präventiv-polizeiliche Ermächtigungsgrundlage für die Fußfessel einzuführen, und zwar auch bei Sexualstraftätern», sagte Innenminister Michael Ebling (SPD) am Freitag im Innen- und Rechtsausschuss des Landtags in Mainz. «Ich habe zudem bereits den Auftrag erteilt, zu prüfen, inwieweit das Anlegen der Fessel auch unter Zwang gesetzlich ermöglicht werden kann.»

Am Montag war ein 61-Jähriger Mann festgenommen worden, der ein zehnjähriges Mädchen auf dem Schulweg im rheinland-pfälzischen Edenkoben in seinem Auto entführt und dann sexuell missbraucht haben soll. Die Polizei konnte den Mann nach einer Verfolgungsfahrt stoppen und das Kind befreien.

Es stellte sich heraus, dass die Polizei den schon dreimal wegen Sexualdelikten verurteilten Mann nach seiner Entlassung aus dem Gefängnis im Juli dieses Jahres engmaschig beobachtet hatte. Der Mann, dem Kontakt zu Kindern untersagt war, hatte sich geweigert, eine elektronische Fußfessel zu tragen. Die Behörden verwiesen auf die gesetzlichen Regelungen, wonach eine solche Fußfessel nicht unter Zwang angelegt werden könne.

Wenige Tage vor der Tat beantragte die Staatsanwaltschaft Frankenthal einen Haftbefehl, weil der Mann gegen Auflagen verstoßen haben soll. Dieser Haftbefehl war bis Anfang der Woche aber noch nicht vom zuständigen Amtsgericht erlassen worden, weil die Akten noch unterwegs waren. (dpa)

Edenkoben Kindesentführung Politik rheinland-pfalz

Das könnte Dich auch interessieren

22.11.2024 Rheinland-Pfalz: Schweitzer begrüßt Entscheidung zur Kanzlerfrage in der SPD und stärkt Scholz den Rücken Bundeskanzler Scholz soll die SPD wieder in die Wahl führen. Alexander Schweitzer stärkt ihm den Rücken. Mainz. Der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Alexander Schweitzer (SPD) hat die Entscheidung zur Kanzlerkandidatenfrage innerhalb der SPD begrüßt. «Es ist gut, dass wir jetzt eine Entscheidung haben. Jetzt beginnt der Wahlkampf», sagte Schweitzer der Deutschen Presse-Agentur. Man habe mit Olaf Scholz 22.11.2024 Rheinland-Pfalz: Briefwahl kann jetzt im Land beantragt werden Der Termin für die vorgezogene Bundestagswahl soll der 23. Februar 2025 sein. Die Zeit ist recht knapp. Im Bundesland stellt man die Weichen für die Briefwahl. Mainz. Wer zur geplanten Bundestagswahl am 23. Februar 2025 verreist ist oder lieber per Post wählen möchte, kann in Rheinland-Pfalz seine Briefwahlunterlagen schon jetzt anfordern. Dafür genügt ein formloses 21.11.2024 Rheinland-Pfalz: Vorstandswahl der Grünen - Konkurrenz für Bunjes und Cramme-Hill Mainz. Bei der im Dezember anstehenden turnusmäßigen Neuwahl des Landesvorstandes der rheinland-pfälzischen Grünen wird es eine Kampfkandidatur geben. Neben den bisherigen Landeschefs Natalie Cramme-Hill (Trier) und Paul Bunjes (Kaiserslautern; Foto) wird Rebecca Stallbaumer aus dem Kreisverband Mayen-Koblenz kandidieren. Sie bewerbe sich um den «offenen Platz» im Landesvorstand und kandidiere für die gleiche Position wie Bunjes, 20.11.2024 Rheinland-Pfalz: Schweitzer und Kretschmer bedauern Beschwerde von ARD und ZDF für höheren Rundfunkbeitrag Die Verfassungsbeschwerde von ARD und ZDF für einen höheren Rundfunkbeitrag stößt bei den Vorsitzenden der Rundfunkkommission, Alexander Schweitzer und Michael Kretschmer, nicht auf Zustimmung. Mainz. Der Vorsitzende der Rundfunkkommission, der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Alexander Schweitzer (SPD), sowie der Co-Vorsitzende und sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) bedauern die Verfassungsbeschwerde von ARD und ZDF für einen höheren Rundfunkbeitrag.