Gensingen. Jäger in Rheinland-Pfalz haben im vergangenen Jagdjahr (bis 31. März 2024) wieder mehr Wildschweine erlegt. Mit rund 61.600 Schwarzkitteln standen gut 16.500 mehr in der Statistik als im Vorjahr, teilte der Landesjagdverband Rheinland-Pfalz in Gensingen (Landkreis Mainz-Bingen) der Deutschen Presse-Agentur mit. Der Anstieg gehe auf Schwankungen bei der Wildschwein-Population zurück. Wenn in einem Jahr viele Tiere erlegt würden, seien es im folgenden Jahr meist weniger, weil die Bestände dezimiert seien. In dem dann folgenden Jahr gingen die Abschusszahlen wieder hoch, erklärte die Sprecherin.
In Rheinland-Pfalz war Anfang Juli der erste Fall von Afrikanischer Schweinepest bei Wildschweinen festgestellt worden. Kürzlich war die Tierseuche dann erstmals bei einem Hausschwein nachgewiesen worden.
Neben dem sogenannten Schwarzwild zählen in Rheinland-Pfalz das Rehwild und das Rotwild zu den Hauptwildtierarten. Bei ihnen seien die Zahlen vergleichsweise konstant geblieben: Demnach standen 2023/2024 beim Rehwild knapp 105.400 erlegte Tiere in der Statistik, beim Rotwild waren es knapp 8500 Tiere.
Beim Waschbär haben sich die Abschusszahlen im Vergleich zum vorherigen Jagdjahr um gut 75 Prozent auf fast 3300 Tiere erhöht. Vor zehn Jahren noch standen nur rund 200 Tiere in der Jagdstrecke in Rheinland-Pfalz. Der Waschbär gehöre zu den invasiven und gebietsfremdem Arten, die verstärkt bejagt würden, sagte die Sprecherin.
Der aus Nordamerika stammende Waschbär, der vor 90 Jahren in Hessen ausgesetzt wurde, breitet sich auch im Südwesten Deutschlands mehr und mehr aus. Er kommt auch in Städten gut zurecht und kann dort auch Schäden an Gebäuden anrichten. Bundesweit sind laut dem Deutschen Jagdverband im Jagdjahr 2022/2023 gut 202.000 Tiere erlegt worden. (dpa)