Mainz/Worms. Bei Demonstrationen gegen Rechtsextremismus und Rassismus sind in Rheinland-Pfalz bis Mitte März nach Schätzungen der Polizei rund 126 000 Menschen auf die Straße gegangen. Seit dem Beginn der bundesweiten Aktionen Mitte Januar habe es 148 Versammlungen im Land gegeben, teilte Innenstaatssekretärin Simone Schneider auf eine parlamentarische Anfrage der Grünen-Fraktion in Mainz mit. Alle diese Versammlungen seien friedlich und störungsfrei angelaufen.
Die meisten Menschen wurden bei den Protesten bei Demonstrationen in Mainz und Trier gezählt, als jeweils rund 10 000 Menschen auf die Straßen gegangen waren. Weitere große Protestkationen im Land gab es den Angaben zufolge in Kaiserslautern mit 6000, Ahrweiler und Simmern mit jeweils 4500 und Worms mit 4000 Teilnehmern.
Auslöser der bundesweiten Proteste waren unter anderem Enthüllungen des Recherchezentrums Correctiv über ein Treffen radikaler Rechter in Potsdam, an dem einige AfD-Politiker sowie einzelne Mitglieder der CDU und der sehr konservativen Werteunion teilgenommen hatten. Der frühere Kopf der rechtsextremen Identitären Bewegung in Österreich, Martin Sellner, hatte bei dem Treffen nach eigenen Angaben über «Remigration» gesprochen. Wenn Rechtsextremisten den Begriff verwenden, meinen sie in der Regel, dass eine große Zahl von Menschen ausländischer Herkunft das Land verlassen soll – auch unter Zwang. (dpa)