Do., 14.12.2023 , 08:06 Uhr

Rheinland-Pfalz: Landesstelle Cybercrime - Bereits Tausende Ermittlungsverfahren

Cyberangriffe und Drogenkriminalität im Darknet: Damit beschäftigen sich die Staatsanwälte der Landeszentralstelle Cybercrime vor allem. Allerdings ermitteln sie nur in besonderen Fällen.

Koblenz. Im Kampf gegen Computerkriminalität sind bereits Tausende Ermittlungsverfahren an der Landeszentralstelle Cybercrime (LZC) bei der Generalstaatsanwaltschaft Koblenz bearbeitet worden. «Wegen der zunehmenden Digitalisierung ist davon auszugehen, dass auch die Cyberkriminalität weiter zunehmen wird», sagte der Leiter der LZC, Oberstaatsanwalt Jörg Angerer, der Deutschen Presse-Agentur. Eine genaue Zahl der Verfahren könne er nicht nennen, nur so viel: «Es waren sicher einige Tausend.» Die Fachstelle war im Oktober 2014 gegründet worden.

Aktuell seien vor allem Ransomware-Angriffe «in erheblichem Ausmaß» festzustellen, sagte Angerer. Sie richteten sich sowohl gegen Firmen als auch gegen Behörden und Privatleute. Bei einem Ransomware-Angriff («ransom», Englisch für Lösegeld) verschlüsseln die Täter die Daten ihrer Opfer und versuchen, ein Lösegeld zu erpressen. Häufig drohen die Hacker auch mit der Veröffentlichung von vertraulichen Daten im Netz, die zuvor bei dem Angriff erbeutet wurden.

In der LZC sei man bei Cyber-Attacken aber nur in Verfahren mit besonderer Bedeutung befasst: Das sei etwa dann der Fall, wenn Unternehmen oder Behörden betroffen seien, die zu den «kritischen Infrastrukturen» (Kritis) gehörten und so als besonders schützenswert gelten würden. Zu «Kritis» zählen beispielsweise Krankenhäuser oder Energieunternehmen.

Zudem sei eine zunehmende Verlagerung der Drogenkriminalität ins Darknet feststellbar, sagte der Oberstaatsanwalt. Die Zahl der insgesamt bearbeiteten Verfahren sei auch gestiegen, weil die LZC personell aufgestockt worden sei. Neben Angerer gehörten zwei weitere Oberstaatsanwälte und zwei Staatsanwälte zum Team.

Im Fokus stünden generell Verfahren «mit besonderer Bedeutung, besonderer Schwierigkeit oder besonderem Umfang», sagte Angerer. Die LZC bearbeite ihre Verfahren «proaktiv». Das heißt, es werden gezielt Akteure im Netz herausgefiltert, um dann gegen diese zu ermitteln. Diese Vorgehensweise führe dazu, dass Verfahren gegen Täter geführt würden, die sonst nicht verfolgt würden.

«Die LZC hat sich daher als sinnvolle und notwendige Ergänzung der Staatsanwaltschaften erwiesen», sagte er. Lokale Staatsanwaltschaften reagierten anders als die LZC üblicherweise auf Strafanzeigen. (dpa)

Cybercrime rheinland-pfalz

Das könnte Dich auch interessieren

06.04.2025 Haßloch: Schläge nach Unfall bei Tempo 170 auf Autobahn Hohes Tempo, Lichthupe und dann ein Unfall: Dann soll einer der beteiligten Autofahrer ausgerastet sein. Edenkoben/Haßloch. Nach einer Kollision bei hohem Tempo auf der Autobahn 65 in der Pfalz soll ein Autofahrer seinen Unfallgegner geschlagen und getreten haben. Ein 22-Jähriger erlitt mehrere Prellungen im Gesicht und wurde in ein Krankenhaus gebracht, wie die Polizei mitteilte. 23.02.2025 Landau: Mann fährt berauscht zur Polizei, um Führerschein abzuholen Ein Mann will bei der Polizei seinen zuvor einkassierten Führerschein abholen – und ist berauscht an der Dienststelle vorgefahren. Landau. Ein Mann ist unter Drogeneinfluss zum Polizeirevier Landau gefahren sein, um seinen Führerschein abzuholen. «Dieser war aufgrund einer vorangegangenen Fahrt unter dem Einfluss von Betäubungsmitteln in polizeilicher Verwahrung», teilten die Beamten mit. Laut den Angaben 23.02.2025 Landau: Echt aussehende Spielzeugpistole löst Polizeieinsatz aus Ein Zeuge beobachte zwei Männer auf einem Parkplatz – vermeintlich mit einer Pistole. Die Polizei rückt aus. Landau. Auf dem Parkplatz eines Einkaufsmarkts in Landau sollen zwei Männer mit einer täuschend echt aussehenden Spielzeugwaffe hantiert haben. Es habe sich dabei um eine sogenannte Anscheinswaffe gehalten, teilte die Polizei mit. Eine solche mit sich zu führen, 22.02.2025 Rheinland-Pfalz: 39 Prozent haben schon gewählt Bei der Bundestagswahl 2021 erreichte der Anteil der Briefwähler in Rheinland-Pfalz einen Rekordwert. Dieses Mal sieht es anders aus. Bad Ems/Mainz. Fast 39 Prozent der rund 2,97 Millionen Wahlberechtigten in Rheinland-Pfalz haben ihre Stimme bereits abgegeben. «Gegenüber der Bundestagswahl 2021, die stark von Corona und der Ahrflut geprägt war, ist die Zahl der Wahlberechtigten, die