Rheinland-Pfalz. Der rheinland-pfälzische Gesundheitsminister Clemens Hoch (SPD) rechnet trotz eines Anstiegs der Corona-Zahlen in der Herbst- und Winterzeit nicht mit einer erneuten Maskenpflicht für die Bevölkerung. So lange es keine neue Corona-Variante gebe, die in der Fläche signifikant kranker mache, werde es keine Einschränkungen für die Menschen geben, sagte Hoch der Deutschen Presse-Agentur in Mainz. Eine solche Virus-Variante sei aktuell nicht erkennbar. Zudem gebe es für eine Maskenpflicht derzeit auch gar keine Rechtsgrundlage.
Eine FFP2-Maske etwa beim Bahnfahren oder im Supermarkt zu tragen, das sei jedoch ein sehr vernünftiges Verhalten, betonte der Gesundheitsminister. «Wir haben gerade eine heftige Infektionswelle. Nicht nur Corona, sondern auch andere Viren sind aktuell sehr im Umlauf. Die Leute werden zum Teil richtig krank.» Hoch rief daher vor allem die über 60-Jährigen und vulnerable Gruppen nachdrücklich dazu auf, sich gegen Corona und Influenza impfen zu lassen.
Nach den erfassten und wöchentlich veröffentlichten Corona-Zahlen sei die Corona-Inzidenz in Rheinland-Pfalz derzeit verhältnismäßig hoch, sagte Hoch. Der Minister verwies auch auf das Projekt «Sentisurv», bei dem die Universitätsmedizin Mainz im Auftrag des Ministeriums Freiwillige bis zu zwei Mal pro Woche testet. Damit soll die Inzidenz des SARS-CoV-2 Virus in Rheinland-Pfalz inklusive Dunkelziffer kontinuierlich bestimmt werden, um ein Echtzeitbild der aktuellen Infektionslage zu erhalten. Das Programm sei mit Blick auf den Winter jüngst nochmals bis Ende des ersten Quartals 2024 verlängert worden, berichtete der Minister.
Darüber hinaus würden die fünf Long-Covid-Ambulanzen im Land, die im September und Oktober an den Start gegangen sind, auch von vielen Menschen genutzt und arbeiteten an der Kapazitätsgrenze. Bei den Krankenhausaufenthalten werde jedoch aktuell ein leichter Rückgang im Land registriert. Das könnte ein Anzeichen sein, dass der Peak überschritten sei, erklärte der Gesundheitsminister. (dpa/lrs)