Mi, 19.10.2022 , 13:47 Uhr

Rheinland-Pfalz: Experten beanstanden 2021 fast jeden elften untersuchten Wein

Vorsätzliche Täuschungen und versehentlich falsche Kennzeichnungen: Experten haben 2021 bei der Untersuchung von Weinen in Rheinland-Pfalz fast jede elfte Probe beanstandet. Das Landesuntersuchungsamt (LUA) in Koblenz teilte am Mittwoch mit: «Um die Verbraucher und die redlich arbeitenden Winzer vor den schwarzen Schafen der Branche zu schützen, haben die Weinkontrolleure des LUA im vergangenen Jahr 4698 Kontrollen in Weinbaubetrieben durchgeführt.» Zusammen mit zusätzlichen Weinen aus Geschäften hätten Laborfachleute insgesamt 3881 Proben untersucht. 9,3 Prozent aller Proben seien beanstandet worden. Gründe dafür seien wohl Nachlässigkeit oder das komplexe Regelwerk, aber auch vorsätzliches Handeln von Produzenten gewesen.

Häufige Mängel waren laut dem LUA die Angabe eines falschen Alkoholgehalts, unzutreffende Geschmackshinweise wie etwa trocken oder halbtrocken, falsche Angaben der Rebsorte oder unzureichende Hinweise auf allergieauslösende Stoffe. 2021 seien aber auch 85 Proben von in- und ausländischem Wein in Rheinland-Pfalz wegen Grenzwertverstößen oder unzulässiger Behandlungen wie der Zugabe von künstlichem Aroma aufgefallen. «Mittelprächtigen Tropfen mit künstlichen Aromen geschmacklich auf die Sprünge zu helfen, gilt als gezielte Weinverfälschung und ist in der ganzen EU streng verboten», erklärte die Landesbehörde.

Nach ihren Angaben geriet etwa ein schon 2020 auffällig gewordener spanischer Produzent 2021 erneut ins Visier der rheinland-pfälzischen Experten, weil sich in seinen Weinen auch synthetisch hergestellte Aprikosen- und Pfirsicharomen fanden. «Die zuständigen Behörden in Spanien wurden über die Befunde informiert», hieß es. Auch ein osteuropäischer «Krimsekt» im rheinland-pfälzischen Einzelhandel sei mit seinem intensiven Beerenaroma der Weinüberwachung aufgefallen: «Alle geschulten Kostgutachter stellten übereinstimmend fest, dass eine Aromatisierung stattgefunden haben musste. Die Laboruntersuchung bestätigte den Verdacht.» Künftig kümmert sich laut dem LUA das für den Lieferanten zuständige, ungenannte Bundesland um die Vorwürfe.

rheinland-pfalz untersuchung wein

Das könnte Dich auch interessieren

16.01.2024 Rheinland-Pfalz: Kiste mit 70 Weinen aus Speyer in der Antarktis angekommen Rheinland-Pfalz. Bei der Eröffnung des Speyerer Brezelfestes wurde sie vernagelt – nun ist die Weinkiste beim Überwinterungsteam der Neumayer-Station III in der Antarktis angekommen. Wie die Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd (SGD Süd) des Landes Rheinland-Pfalz mitteilte, befinden sich darin 70 Flaschen edle Weine, die Rheinhessenwein e.V. und Pfalzwein e.V. gespendet haben. Dem Versorgungsteam wurde sie 10.12.2024 Rheinland-Pfalz: Laut Studie große Unterschiede bei Friedhofsgebühren Die Kosten für die letzte Ruhe liegen in Städten und Gemeinden im Bundesland teils erheblich auseinander. Eine Studie nennt Beispiele – und mögliche Gründe. Mainz. Bei den Friedhofsgebühren in Rheinland-Pfalz gibt es einer Studie zufolge deutliche Unterschiede. Das teilten der Steuerzahlerbund und die Verbraucherinitiative Bestattungskultur Aeternitas nach einer Befragung von 50 Städten und Gemeinden im 20.11.2024 Rheinland-Pfalz: Schweitzer und Kretschmer bedauern Beschwerde von ARD und ZDF für höheren Rundfunkbeitrag Die Verfassungsbeschwerde von ARD und ZDF für einen höheren Rundfunkbeitrag stößt bei den Vorsitzenden der Rundfunkkommission, Alexander Schweitzer und Michael Kretschmer, nicht auf Zustimmung. Mainz. Der Vorsitzende der Rundfunkkommission, der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Alexander Schweitzer (SPD), sowie der Co-Vorsitzende und sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) bedauern die Verfassungsbeschwerde von ARD und ZDF für einen höheren Rundfunkbeitrag. 13.11.2024 Rheinland-Pfalz: Wahllokal statt Fasnachtsfeier? Karnevalisten besorgt Der Bund Deutscher Karneval fürchtet um Fastnachtsveranstaltungen wegen der vorgezogenen Bundestagswahl. Die Sorge: Gebuchte Räume könnten jetzt als Wahllokal gebraucht werden. Homburg. Wegen der vorgezogenen Bundestagswahl am 23. Februar machen sich Karnevalisten in Deutschland Sorgen um ihre närrischen Veranstaltungen. Sie befürchteten, dass angemietete Säle und Räume für karnevalistische Veranstaltungen wie Sitzungen, Kindermaskenbälle und Fastnachtsfeiern nun