Mainz. «Juch-hei», «Miau», «Mier senn doh», «Ö-jö-jö», «Schnipp Schnapp» oder «Schlöng runner» und «Nadda Jöh»: Auf Kritik in einer parlamentarischen Anfrage der CDU-Opposition hat die rheinland-pfälzische Landesregierung eine lange Liste mit Dutzenden unterschiedlichen lokalen Narrenrufen veröffentlicht, die von Altenkirchen bis Zornheim verwendet werden.
Die CDU-Abgeordnete Ellen Demuth hatte sich daran gestört, dass auf der Internetseite der Ampel-Regierung die guten Wünsche des Landes für die närrischen Tage bis Mitte Februar mit der Überschrift «Helau, Kalau, Ahoi & Olau» überschrieben waren. Das habe zu Irritationen in ihren Wahlkreis geführt. Im gesamten Norden von Rheinland-Pfalz werde fast flächendeckend «Alaaf» gerufen.
Die Christdemokratin ist im Wahlkreis III «Linz am Rhein-Rengsdorf» in den rheinland-pfälzischen Landtag gewählt worden. Dieser umfasst die fünf Verbandsgemeinden Asbach, Bad Hönningen, Linz, Rengsdorf-Waldbreitbach und Unkel. Die «Rhein-Zeitung» und der Trierische Volksfreund» hatten zuvor über den Disput berichtet.
In der Antwort der Landesregierung auf die parlamentarische Anfrage der Opposition erklärte der Chef der Staatskanzlei, Fabian Kirsch, dass auf der Internetseite des Landes vier der in Rheinland-Pfalz gängigen Narrenrufe aufgezeigt wurden. Parallel dazu habe es je ein Posting auf den Social-Media-Plattformen Facebook und Instagram gegeben. Dort seien die Menschen im Land auch aufgefordert worden, ihren lokalen Narrenruf in den Kommentaren zu benennen.
Rund 80 Nutzerinnen und Nutzer hätten sich beteiligt und ihre eigenen Narrenrufe wie beispielsweise «Alaaf», «Kuck Kuck», «Allee Hopp» oder «Tritschlau» genannt. Wegen der enormen Vielzahl an Narrenrufen sei es aber nicht möglich gewesen, alle in Rheinland-Pfalz gebräuchlichen Narrenrufe in einem Social-Media-Posting abzubilden, berichtete der Chef der Staatskanzlei. Die vorgelegte lange Liste über die gebräuchlichen Narrenrufe in den verschiedenen Regionen des Landes sei daher auch nicht vollständig. (dpa)