Mo, 22.04.2024 , 12:38 Uhr

Rheinland-Pfalz: Deutscher Gewerkschaftsbund warnt vor fehlenden Sozialwohnungen

Der Trend ist eindeutig. Der Bedarf auch. Der DGB mahnt mehr staatliches Engagement beim sozialen Wohnungsbau an.

Mainz. Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) macht sich für mehr sozialen Wohnungsbau in Rheinland-Pfalz stark. Es fehlten derzeit über 28 000 Sozialwohnungen im Land, sagte die DGB-Bezirksvorsitzende Susanne Wingertszahn am Montag in Mainz. Nur 58 Prozent des Bedarfs seien gedeckt. Nach Prognosen werde die Zahl der Sozialwohnungen in Rheinland-Pfalz weiter massiv zurückgehen und sich von knapp 38 000 im vergangenen Jahr auf nur noch etwa 8000 Sozialwohnungen bis zum Jahr 2042 verringern.

Der DGB fordere wegen dieser Entwicklung eine längere Bindungsdauer von Sozialwohnungen sowie eine verbindliche Quote von mindestens 30 Prozent geförderter Mietwohnungen in Neubaugebieten, erklärte Wingertszahn bei der Präsentation des DGB-Mietreports. Der Neubau von Wohnungen stocke allerdings. «Deshalb muss der Staat das Heft wieder in die Hand nehmen», mahnte die Gewerkschafterin. «Kreis- beziehungsweise kommunale Wohnungsbaugesellschaften müssen gestärkt werden.»

Das Land sollte ein Förder- und Investitionsprogramm für Kommunen auflegen und die Gründung von Kreiswohnungsbaugesellschaften unterstützen, sagte die DGB-Landeschefin. Gut ausgestattete Wohnungsbaugesellschaften könnten auch einer weiteren negativen Entwicklung am Markt entgegensteuern. Es gebe viel zu wenige kleinere, barrierefreie und seniorengerechte Wohnungen. Diese seien aber wegen der demografischen Entwicklung dringend nötig.

Die Lage auf dem Wohnungsmarkt in Rheinland-Pfalz sei angespannt, betonte Wingertszahn. «Wir müssen jetzt dringend reagieren, damit Wohnen bezahlbar bleibt. Wohnen ist ein Grundbedürfnis und darf kein Luxus sein.» Wenn Beschäftigte teilweise fast die Hälfte ihres Einkommens für ihre Miete ausgeben, laufe etwas schief, kritisierte die Gewerkschafterin. (dpa)

DGB rheinland-pfalz Wohnungsbau

Das könnte Dich auch interessieren

06.11.2024 Rheinland-Pfalz: Trump erneut US-Präsident? - IHK sieht Unternehmen vor neuen Herausforderungen Koblenz/Ludwigshafen/Mainz/Trier. Zum voraussichtlichen Sieg von Donald Trump bei der US-Präsidentschaftswahl betont die Arbeitsgemeinschaft der Industrie- und Handelskammern (IHK) Rheinland-Pfalz die herausragende Bedeutung der wirtschaftlichen Beziehungen zu den USA. Ebenfalls sehen sich die rheinland-pfälzischen Unternehmen nun vor neuen Herausforderungen – insbesondere wegen der möglichen Fortsetzung einer protektionistischen US-Wirtschaftspolitik unter Trump, hieß es in einer Mitteilung. 05.11.2024 Rheinland-Pfalz: US-Wahl - Unternehmer sehen bessere Chancen für Standort mit Harris In Rheinland-Pfalz wächst die Sorge vor einem zunehmenden Protektionismus in den USA. Diese Entwicklung sehen die Unternehmer im Land besonders im Falle einer Wahl von Donald Trump zum US-Präsident. Mainz. Ein Sieg der Demokratin Kamala Harris bei der US-Präsidentschaftswahl wäre nach Einschätzung der rheinland-pfälzischen Unternehmer am vorteilhaftesten für die wirtschaftliche Lage im Land. Nach einer 04.11.2024 Mainz: Rheinland-Pfalz startet anonyme Plattform gegen Korruption Über ein anonymes Online-Portal können Bürger Korruption und Wirtschaftskriminalität melden. Innenminister Ebling (SPD) sieht darin einen Meilenstein. Mainz. Rheinland-Pfalz hat eine anonyme Meldeplattform gegen Korruption und Wirtschaftskriminalität eingerichtet. Bürgerinnen und Bürger können seit dem 1. November online Hinweise zu Delikten wie Betrug, Bestechung und Cyber-Trading-Betrug einreichen, wie das Landeskriminalamt (LKA) mitteilte. Das Portal soll helfen, 30.08.2024 Rheinland-Pfalz: Grünes Licht für erste Cannabis-Anbauvereinigung Seit dem 1. Juli können Vereine, die Cannabis anbauen wollen, Zulassungen beantragen. Jetzt ist die erste Betriebserlaubnis erteilt worden. Mainz. Die erste Cannabis-Anbauvereinigung in Rheinland-Pfalz kann an den Start gehen. Der Anbaugemeinschaft SüdWest e. V. in Lambrecht in der Pfalz sei die landesweit erste Erlaubnis zum Betrieb erteilt worden, teilte das zuständige Landesamt für Soziales,