Die Polizei hat in den vergangenen fünf Jahren in Rheinland-Pfalz 16 Fälle von minderjährigen Prostituierten registriert. Bei den Opfern habe es sich um Jugendliche im Alter von 14 bis 17 Jahren und alles weibliche Personen gehandelt, teilte Familien- und Frauenministerin Katharina Binz (Grüne) auf eine parlamentarische Anfrage der Landtagsfraktion in Mainz mit. Unter den Betroffenen seien zwölf deutsche Staatsangehörige, zwei rumänische, eine ungarische und eine syrische Jugendliche gewesen.
In Rheinland-Pfalz bewegten sich die polizeilich registrierten Fallzahlen im Deliktbereich des Menschenhandels in dem Zeitraum insgesamt im einstelligen oder niedrigen zweistelligen Bereich. Diese Fallzahlen des Menschenhandels lieferten jedoch nur einen Ausschnitt der tatsächlichen Verhältnisse, da es bei diesen Delikten ein hohes Dunkelfeld gebe, erklärte die Ministerin. Das Strafgesetzbuch kenne zudem keinen Straftatbestand der Kinderprostitution.
Junge Menschen, die im Laufe ihres Lebens Prostitutionserfahrungen gemacht haben und außerhalb ihres Elternhauses untergebracht werden müssen oder wollen, leben in den unterschiedlichen Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe in Rheinland-Pfalz. Das können nach Angaben des Ministeriums Kinder- und Jugendheime, Wohngruppen, intensivpädagogische Gruppen, familienähnliche Wohnformen oder Pflegefamilien sein. (dpa)