Rhein-Neckar. Polizei und Feuerwehr sind am Montagnachmittag zu einer Vielzahl von Einsätzen aufgrund von Unwetter in Mannheim, Heidelberg und im Rhein-Neckar-Kreis ausgerückt. Unzählige Bäume seien umgestürzt und Dächer wurden abgedeckt, teilten die Beamten mit. Zunächst waren keine Verletzten zu verzeichnen und die Schadenshöhe war noch nicht bekannt, hieß es in einer Mitteilung.
Im Stadtgebiet Mannheim hat die Feuerwehr etwa 70 Einsätze verzeichnet. 13 Mal wurden meist lose Bauteile wegen Absturzgefahr mit Hilfe einer Drehleiter beseitigt, teilte die Mannheimer Berufsfeuerwehr am späten Montagabend mit. In 57 weiteren Einsätzen wurden vorwiegend Bäume auf Schienen, in Zufahrten und auf Autos beseitigt. Auch das Technische Hilfswerk war im Einsatz und unterstützte an einer größeren Einsatzstelle in Neckarau mit Spezialgerät.
140 Kräfte der Feuerwehr und 20 THW-Kräfte seien im Einsatz gewesen. Erschwerend sei gewesen, dass während des Sturms noch zwei Brände bekämpft werden mussten, hieß es.
Auf der L630 in Brühl kippten zahlreiche Bäume um, teilte die Freiwillige Feuerwehr mit. Die Zufahrt zur Kollerfähre war zunächst komplett gesperrt. Die Sperrung galt auch für Fußgänger und Fahrradfahrer, im Bereich bestehe Lebensgefahr, hieß es. Eine Fachfirma sollte am Dienstag mit der Beseitigung der Schäden beginnen.
In Ludwigshafen in der Pfalz ließ der Sturm unter anderem einen Wäscheständer weit fliegen: Die Feuerwehr entdeckte ihn nach eigenen Schilderungen in einem Baum 25 Meter über dem Boden. Es habe in der Stadt infolge des Unwetters etwa 360 Notrufe und 80 Einsätze gegeben. Unter anderem stürzten Bäume auf Straßen und Stromleitungen. Auch lose Dachziegel sowie umgestürzte Bauzäune lösten Feuerwehreinsätze aus.
Auch im Bereich Landau waren Einsatzkräfte im Dauereinsatz. Mehrere Äste fielen auf Autos und Straßen und mussten beseitigt werden. Größere Unwetterschäden habe die Polizei nicht registriert.
Im Bereich der Polizei Speyer rückte die Polizei zu drei Einsätzen während des Sturms aus. Im Bereich der Spaldinger Straße / Wacholderweg wurde ein umgestürzter Baum gemeldet. Die Polizei sicherte die Gefahrenstelle bis zum Eintreffen der Feuerwehr ab. Ein umgefallenes Verkehrsschild lag bei Eintreffen der Beamten bereits im Grünstreifen in der Paul-Egell-Straße und sei keine Gefährdung für Verkehrsteilnehmer gewesen. In der Daimlerstraße fiel ein Verkehrsschild auf einen geparkten Pkw – Schaden: mehr als 1000 Euro.
Das Unwetter mit teils kräftigen Sturmböen zog am Nachmittag und Abend über mehrere Bundesländer hinweg. Für zahlreiche Einsatzkräfte von Feuerwehr und Polizei gab es viel zu tun – vor allem im Westen Deutschlands. Zugpassagiere mussten teils Verspätungen von vier Stunden ertragen – und den ganzen Abend darauf hoffen, dass ihre vorübergehend gestoppten Züge überhaupt weiterfahren.
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hatte am Montagabend vor örtlich starken Gewittern, teils schweren Sturmböen und verbreitet Sturm und Windböen gewarnt. Ab Mitternacht sollt es demnach örtlich Dauerregen geben. (pol/dls/dpa)