Rhein-Neckar. Die Sozialdemokraten im Rhein-Neckar-Kreis kritisieren die Kürzungen des Landes von mehr als 50 Prozent beim Integrationsmanagement. „Inzwischen arbeiten in den 54 Kommunen des Rhein-Neckar-Kreises engagierte Menschen professionell an der Integration. Sie sind erfahren, haben ein gut funktionierendes Netzwerk und machen einen wichtigen Job“, sagte Fraktionsvorsitzender und Brühler Bürgermeister Ralf Göck. Nun würden die Mittel des Landes als 50 Prozent gekürzt und die Verwaltung der Integrationsmanager ginge auf den Kreis über.
Wieder werde eine Aufgabe mehr und mehr den Städten und Gemeinden zugeschoben, ärgerte sich Göck, der die Integration in Brühl nun noch mehr als bisher aus der Gemeinde bezahle, ähnlich wie das in Sinsheim, Walldorf und anderen Kommunen der Fall sei. Für die große Kreisstadt Wiesloch könne das beispielsweise bedeuten, dass nur noch eine Stelle statt drei zur Verfügung stehen werde, sagte die Walldorfer Kreis- und Gemeinderätin Andrea Schröder-Ritzrau. Die drei Integrationsmanager in Wiesloch seien bereits voll ausgelastet mit der anfallenden Arbeit und eine Ausweitung und nicht eine Reduzierung wäre angezeigt, so Schröder-Ritzrau weiter. Die Integrationsmanager müssten sich dann voraussichtlich neue Stellen suchen, hieß es weiter.
Damit ginge Kompetenz verloren, zumal es verschiedene Gruppen von Klienten gebe. Es werde außerdem befürchtet, dass die Qualität der Betreuung nachlassen wird. Die Lasten werden die jetzt schon überlasteten Beschäftigten im Rathaus, die nicht über die nötige Fachkompetenz verfügen, tragen müssen, hieß es in einer Mitteilung. Längere Wartezeiten auf Termine oder eine langsamere Bearbeitung von Fällen seien die Konsequenz.
„Die Bedeutung einer möglichst guten und schnellen Integration ist Konsens, insbesondere auch um die betroffenen Personen möglichst schnell in den Arbeitsmarkt zu bringen und damit das Sozialsystem zu entlasten“, sagte die stellvertretende Fraktionsvorsitzende und sozialpolitische Sprecherin der Fraktion, Renate Schmidt aus Eppelheim. Hierfür habe das Land seit 2017 mit dem Pakt für Integration in den Kommunen ein Integrationsmanagement finanziert. (dls)