Mannheim/Heidelberg/Rhein-Neckar-Kreis. Eine parlamentarische Anfrage der FDP zur Polizeistärke hat gezeigt, dass dem Polizeipräsidium Mannheim mehr als 200 Beamte fehlen. Das teilte der FDP-Landtagsabgeordnete Christian Jung am Mittwoch mit. Die Anfrage innerhalb der Reviere habe zudem ergeben, dass am Präsidium laut Haushaltssoll von 1339 Stellen lediglich 1136,4 besetzt seien – die Anwärter wurden hierbei herausgerechnet. Somit seien nur 84,9 Prozent der Stellen besetzt – es fehlten 202,6 Polizisten in den Revieren des Präsidiums.
Gegen Innenminister Thomas Strobl (CDU) erhebt Jung Vorwürfe, die Einstellungsoffensive stopfe kaum die Löcher derer, die in Ruhestand gehen, hieß es. Außerdem sei in der Antwort auf die Anfrage ersichtlich, dass es eine hohe Abbruchrate in der Ausbildung gebe. Die Polizisten machten viele Überstunden und Reviere seien häufig unterbesetzt. Zudem kritisiert Jung, dass Anwärter als Unterstützung der Polizei mitgezählt würden, es dafür aber keine messbare Grundlage gebe. Die Polizei in der Kurpfalz habe ein „echtes Personalproblem“. Deshalb seien auch weniger Streifen in der Region eingesetzt unterwegs.
Im ganzen Südwesten fehlten nach Angaben der Polizeigewerkschaft insgesamt 7000 Polizisten. Bei der Polizeidichte je 100.000 Einwohner liege Baden-Württemberg bundesweit auf dem letzten Platz, hieß es weiter.
Zum Bereich des Polizeipräsidiums Mannheim gehören neben der Quadratestadt auch Heidelberg, Ladenburg, Eberbach, Hockenheim, Neckargemünd, Schwetzingen, Sinsheim, Weinheim und Wiesloch.
(dls)