Rhein-Neckar. Die Unternehmen in der Region schätzen ihre Lage im Frühjahr leicht schlechter ein als zu Jahresbeginn, gleichzeitig verbessern sich die Erwartungen. Das ist das Ergebnis einer Frühjahrsumfrage der Industrie- und Handelskammer (IHK) Rhein-Neckar. „Diese Stimmungsaufhellung weckt Hoffnung, dass die Konjunktur wieder etwas an Fahrt aufnimmt. Die Entwicklung dürfte aber weiter durch strukturelle Faktoren gehemmt bleiben“, kommentierte Axel Nitschke, Hauptgeschäftsführer der IHK Rhein-Neckar. Die Erwartungen der Industrie seien deutlich angestiegen – Grund sind nach IHK-Angaben die verbesserten Exportaussichten. Gleichzeitig hemmten eine schwache Inlandsnachfrage, die im internationalen Vergleich teure Energie sowie fehlende Mitarbeiter und hohe Lohnkosten die Stimmung. „Ein kraftvoller Aufschwung ist daher in diesem Jahr nicht zu erwarten“, sagte Nitschke.
An der Umfrage beteiligten sich im April 382 Unternehmen der Region aus allen Wirtschaftszweigen. Als größte Risiken für wirtschaftliche Entwicklung nannten Unternehmen die schwache Inlandsnachfrage sowie hohe Arbeits- und Energiekosten. Der Mangel an Fachkräften treibe weiterhin 56 Prozent der Unternehmen um, sei aber etwas zurückgegangen. Zudem bewertete fast jedes dritte Unternehmen die Wirtschaftspolitik als belastend. Einen kräftigen Schub bekamen dagegen die Ausfuhrpläne der Industriebetriebe. 15 Prozent der Unternehmen gehen von zunehmenden Exporten in den kommenden zwölf Monate aus. Einzel- und Großhandel schätzten ihre Lage dagegen noch schwächer ein als im Januar.