Die Serie von Telefon-Betrügereien im Rhein-Neckar-Kreis reißt nicht ab. Nach Polizeiangaben wurden seit Montag vier Fälle in Plankstadt, Neckargemünd, Sinsheim und Helmstadt-Bargen gemeldet. Der Schaden summiert sich auf 150 000 Euro. Es sei stets die Masche „falsche Polizeibeamte“, „falsche Enkel“ oder „Schockanrufe“, heisst es. Am Mittwoch seien dem Polizeipräsidium Mannheim erneut unzählige betrügerische Anrufe bei meist älteren Menschen gemeldet worden, wobei die Polizei von einer hohen Dunkelziffer ausgeht. Vielfach blieben die Betrüger erfolglos, in einigen Fällen machten sie aber auch hohe Beute, so die Ermittler.
In den meisten Fällen dieser Betrugsmaschen werden die Seniorinnen und Senioren dazu veranlasst, zu Ihren Banken zu gehen, um das Geld abzuheben. Allerdings
stellen die Ermittler immer wieder fest, dass das gesamte Ersparte auch zuhause aufbewahrt wird. Diese Erkenntnisse machen sich die Täter zunutze und sprechen
ihre Opfer in teils mehrfachen, ausgedehnten Telefonaten, die häufig von sogenannten Callcentern aus der Türkei oder Osteuropa, vornehmlich Polen, geführt werden, derart mürbe, sodass diese schließlich das Bargeld, aber auch Schmuck den wildfremden Abholern aushändigen.
In den letzten Jahren registrierte das Polizeipräsidium Mannheim insgesamt mehrere Tausende Fälle. Die Gesamtschadenssumme für Mannheim, Heidelberg und den Rhein-Neckar-Kreis beziffert die Polizei auf drei Millionen Euro. Die Aufklärungsquote sei vergleichsweise gering und liege unter fünf Prozent. (mho)