Fr, 09.08.2024 , 10:20 Uhr

Rhein-Neckar: Gefräßiger Japankäfer im Südwesten nachgewiesen - Kreis bittet Bevölkerung um Mithilfe

Rhein-Neckar. Der Japankäfer ist sehr klein, aber extrem gefräßig: Ende Juli wurde das aus Asien stammende Insekt erstmals in Baden-Württemberg nachgewiesen. Im südbadischen Freiburg und im Landkreis Ludwigsburg wurden einzelne männliche Japankäfer (Popillia japonica) in der Falle des amtlichen Pflanzenschutzdienstes gefangen, teilte das Landratsamt Rhein-Neckar mit – und bittet die Bevölkerung im Kampf gegen den Käfer um Mithilfe.

Das Amt für Landwirtschaft und Naturschutz des Rhein-Neckar-Kreises rief dazu auf, Funde von Japankäfern an das Landwirtschaftliche Technologiezentrum (LTZ) Augustenberg zu melden.

Wer einen konkreten Verdacht habe, solle den Käfer einfangen, einfrieren und fotografieren. Das Foto erbittet das LTZ mit Angabe des Fundortes per E-Mail an folgende Adresse: Pflanzengesundheit-kaefer@ltz.bwl.de. Dort werden die Bilder ausgewertet und bei Bedarf weitere Maßnahmen ergriffen, hieß es in einer Mitteilung.

Kreis zeigt sich „alarmiert“

Der Rhein-Neckar-Kreis sei alarmiert, denn das Insekt werde von der EU als sogenannter „Quarantäneschädling“ eingestuft, da er erhebliche Schäden anrichten kann. Der Japankäfer tritt in den betroffenen Gebieten in großer Zahl auf und frisst an mehr als 300 Wirtspflanzen. Damit stelle er für viele Obstkulturen, Weinreben oder Mais, aber auch für Rosen und Bäume wie Ahorn, Birken oder Linden eine Bedrohung dar. Oft blieben nur die Gerippe der Blätter zurück. Die Pflanzen werden stark geschwächt oder sterben sogar ab, hieß es in einer Mitteilung. Die Weibchen legen ihre Eier bevorzugt in feuchte oder bewässerte Grasflächen ab – aus den Eiern schlüpfen dann Larven, die Graswurzeln fressen und Schäden an Wiesen und Rasenflächen anrichten.

Japankäfer oft mit Gartenlaubkäfer oder Rosenkäfer verwechselt

Der Japankäfer ist nur etwa einen Zentimeter groß, kleiner als eine 1-Cent-Münze. Er hat einen metallisch glänzenden, grünen Kopf und braune Flügel. Sein besonderes Merkmal sind fünf weiße Haarbüschel an jeder Hinterleibseite und zwei weiße Haarbüschel am Ende des Hinterleibs.

Verwechselt wird der Japankäfer oft mit dem Gartenlaubkäfer oder dem größeren Rosenkäfer, heimische Arten, die keine nennenswerten Schäden verursachen.

Weitere Informationen zum Japankäfer finden Sie hier.

(dls)

 

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