Ähnlich äußerte sich der Bauern- und Winzerverband Rheinland-Nassau. «Die Spargelernte ist als gut zu bezeichnen», teilte ein Sprecher mit. Lange Regenperioden im Frühjahr und Sonne im bisherigen Sommer hätten für eine gute Ernte gesorgt. «Daher sind die Bäuerinnen und Bauern insgesamt zufrieden.» Die Spargelsaison dauert traditionell bis zum Johannistag am Samstag.
Der Bauern- und Winzerverband Rheinland-Nassau beklagte Mindestlohnkosten, die im Vergleich zu 2022 um 25 Prozent gestiegen seien. «Das führte zu einem Flächenrückgang bei Spargel um etwa zehn Prozent in Rheinland-Pfalz», erklärte der Sprecher. Die Lohnkosten machten etwa die Hälfte der Produktionskosten aus. «Somit trifft die Erhöhung die Anbauer schwer.» Viele hätten gegenüber den Importen aus Südeuropa mit den Preisen nicht mehr konkurrieren können. Die Nachfrage nach heimischer Ware, die frischer sei, sei aber spürbar.
Dem Bauern- und Winzerverband Rheinland-Pfalz Süd zufolge lagen die Verbraucherpreise im Schnitt leicht über dem Niveau von 2022. Dies sei durch inflationsbedingte Kostensteigerungen und einen erhöhten Mindestlohn bedingt, sagte ein Sprecher. Die Erzeugerpreise seien stark vom Vermarktungsweg abhängig. «Insbesondere bei Betrieben, die an den Lebensmitteleinzelhandel liefern, wirkt sich der Druck ausländischer Ware auf die Erlösmöglichkeiten aus.»
Im Ausland könne Spargel zwar oft zu wesentlich günstigeren Preisen produziert werden, aber mit deutlich geringeren Produktions- und Sozialstandards sowie einer transportbedingten schlechten Klimabilanz, betonte der Sprecher. «Mit dem erstmals ausgerufenen Tag des Spargels am 5. Mai wollen die Erzeugerbetriebe künftig das Bewusstsein der Verbraucher für die Vorteile von Spargel, der in Deutschland angebaut wird, weiter schärfen.» (dpa)