Viele Winzer und Winzerinnen haben in dieser Woche in Deutschlands mit der Hauptweinlese begonnen. Trotz eines arbeitsintensiven Jahres mit vielen Niederschlägen seien die meisten optimistisch, teilt das Deutschen Weininstitut mit. Die Lese frühreifer Sorten habe vereinzelt bereits in der vergangenen Woche angefangen, darunter Müller-Thurgau und Grauburgunder. Trauben für die Sektbereitung seien schon Ende August in gesundem Zustand eingebracht worden. In der sehr sonnigen Periode von Mitte August bis Anfang September hätten sich die Trauben sehr gut entwickelt, sagte Büscher. „Die Mostgewichte liegen mittlerweile überall auf Qualitätsweinniveau und oftmals schon darüber.“ Der Reifegrad der einzelnen Rebsorten sei aber je nach Lage, weinbaulichen Gegebenheiten und Anbaugebiet in diesem Jahr recht unterschiedlich, sagte Büscher. Die Burgunder beispielsweise seien insbesondere in den südlichen Regionen bereits relativ weit entwickelt. Die Rieslingreife liege dagegen meist noch unter dem Niveau der vergangenen Jahre.
Regen bremst Ernte
Das durchwachsene Wetter der vergangenen Tage mit vielen Niederschlägen habe den Reifefortschritt der Trauben etwas ausgebremst. Die Hauptweinlese habe daher im Vergleich zu der wegen Wetterkapriolen verkürzten „Turbo-Lese“ 2023 eher verhalten begonnen. Viele Betriebe warteten noch ab. „Wenn sich in den nächsten Wochen ruhiges Herbstwetter einstellt, sind für einen qualitativ sehr guten Jahrgang derzeit noch alle Voraussetzungen gegeben“, sagte Büscher. Perfekt für die Aromabildung der Trauben wäre nach seiner Einschätzung ein Wechsel von warmen Tagen und kühlen Nächten.
2024 war für die Winzer ein sehr arbeitsintensives Jahr
Der viele Regen im ersten Halbjahr sorgte für starkes Rebenwachstum, die Winzer mussten häufiger Laub schneiden als in anderen Jahren. Zudem hatten einige Betriebe wegen der Feuchte mit der Pilzkrankheit Falscher Mehltau zu tun. Das feuchtwarme Wetter forderte die Öko-Winzer besonders.
Pfalz zweitgrößtes Anbaugebiet Deutschlands
Nach Rheinhessen, wozu die Region Worms gehört, stellt die Pfalz mit gut 228 km² Anbaufläche das zweitgrößte deutsche Weinanbaugebiet dar. Über 3500 Winzerbetriebe sind hier angemeldet. Zudem wird in der Region an der Badischen Bergstraße Wein angebaut. (dpa/mj)