Sechs Jahre nach dem Start eines EU-Projekts zur Wiederansiedlung des Luchses im Pfälzerwald und in den Nordvogesen hat Umweltministerin Anne Spiegel (Grüne) eine positive
Abschlussbilanz gezogen. „Die Wiederansiedlung der bedrohten Luchse im Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen ist eine Erfolgsgeschichte für den Artenschutz“, erklärte die Ministerin am Samstag auf einer Abschlussveranstaltung des EU-Life-Projekts. Mittlerweile habe sich ein neuer Populationskern im Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen gebildet. In der Region,
in der die Tiere einst natürlich verbreitet, dann aber ausgerottet worden seien, hätten sie sich neu etabliert.
Experten der Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz siedelten im Verlauf von fünf Jahren zusammen mit Projektpartnern wie Landesforsten und WWF Deutschland 20 Tiere an, die aus den slowakischen Karpaten und der Schweiz stammten. Dabei wurden Weidetierhalter, Jäger und Naturschützer beteiligt, um eine hohe Akzeptanz in der Bevölkerung zu sichern. Das Umweltministerium hat die Wiederansiedlung des Luchses mit 400 000 Euro unterstützt und weitere Mittel für einen Entschädigungsfond sowie Präventionsmaßnahmen bereitgestellt. Nach dem Ende des Projekts kümmert sich jetzt das Koordinationszentrum Luchs und Wolf um die weitere Entwicklung der Population.
Die ersten Jungtiere nach der Wiederansiedlung kamen 2017 zur Welt. Insgesamt wurden bislang mindestens 18 Jungtiere aus 9 Würfen geboren. In diesem Jahr konnte auch der erste Luchs-Nachwuchs in den Nordvogesen seit dem 17. Jahrhundert dokumentiert werden. Fünf Luchse aus dem Bestand sind bislang gestorben. Die Auswertung der Aufnahmen von Fotofallen ergab, dass in dem Gebiet auf etwa 200 Quadratkilometern ein selbständiger Luchs lebt. (mho/dpa)