Obwohl die deutsche Medaillen-Bilanz bei den Olympischen Spielen historisch schlecht ist, überzeugen die Athletinnen und Athleten aus der Metropolregion Rhein-Neckar.
Paris/Heidelberg. Das Team Paris der Metropolregion Rhein-Neckar begeistert bei den Olympischen Spielen in Paris und präsentiert sich so leistungsstark wie nie zuvor. Elf Athletinnen und Athleten kehren mit Medaillen in die Region zurück; dazu kommen weitere neun Platzierungen unter den besten zehn. „Mehr als 70 Prozent der Starterinnen und Starter aus der Metropolregion zeigten ihre persönliche Bestleistung an dem einen Tag im Leben, an dem es darauf ankommt. Darauf können sie richtig stolz sein, und wir freuen uns mit allen, die den harten Qualifikationsweg gemeistert und diese tollen Olympischen Spiele erlebt haben – unabhängig davon, ob die Leistung am Ende mit einer Medaille verbunden war oder nicht“, sagt Daniel Strigel, der Leiter des Olympiastützpunkts und selbst Bronzemedaillen-Gewinner in Athen 2004.
Für pure Gänsehautmomente sorgte Kugelstoßerin Yemisi Ogunleye. Bei ihrem Olympia-Debüt holte sie sensationell Gold und katapultierte sich im letzten Versuch auf die magische 20-Meter-Marke. Für die frischgebackene Olympiasiegerin im Kugelstoßen, hat der Olympiastützpunkt einen großen Anteil an ihrem Triumph im Stade de France: „In den letzten beiden Jahren war ich jede Woche zwei, drei Mal in Heidelberg. Zu Rehamaßnahmen, aber auch um an meinen Schwächen zu arbeiten, die ich habe. Der Olympiastützpunkt hat mir in all diesen Bereichen geholfen. So konnte ich wieder zu alter Stärke zurückfinden und dafür bin ich unglaublich dankbar“, so die 25-Jährige.
Ein besonderer Höhepunkt war die spektakuläre Leistung des deutschen Viererkajaks. Max Lemke, bereits Olympiasieger in Tokio, setzte seine Erfolgsgeschichte in Paris fort und gewann mit einer neuen olympischen Bestzeit von 01:20.51 Minuten erneut Gold im Viererkajak. Doch damit nicht genug: Nur einen Tag später sicherte sich Lemke auch im Zweierkajak über 500 Meter eine weitere Goldmedaille – das ist einmalig.
Sarah Brüßler gewann im Viererkajak die Silbermedaille. Ihre Leistung steht sinnbildlich für den unermüdlichen Einsatz, mit dem sie sich in den letzten Jahren zu diesem Erfolg gekämpft hat.
Mit einer beeindruckenden Energieleistung sprang Weitspringerin Malaika Mihambo, Olympiasiegerin von Tokio, zu Silber und bewies damit erneut ihre Ausnahmestellung im internationalen Spitzensport.
Ebenso über sich hinausgewachsen ist die Handball-Nationalmannschaft mit Juri Knorr, Jannik Kohlbacher und David Späth, die eine beeindruckende Turnierleistung mit dem Gewinn der Silbermedaille krönten.
Noch näher standen die Hockey-Herren mit Teo Hinrichs, Paul-Philipp Kaufmann, Gonzalo Peillat und Justus Weigand dem Olympiasieg; sie mussten sich nach einem packenden Finale im Penaltyschießen geschlagen geben.
„Die Unterstützung unserer Premium-Partner Capri-Sun, SAP und Sparkasse Heidelberg sowie der Dietmar-Hopp- und der Manfred-Lautenschläger-Stiftung ist wirklich einmalig, und wir freuen uns, dass unser Förderkonzept eine so beeindruckende Wirkung zeigt. Oft genug macht die Förderung des Olympiateams MRN den kleinen, aber wichtigen Unterschied oder hilft Athletinnen und Athleten über schwierige Phasen hinweg, in denen größere Förderinstitutionen nicht helfen können. Nicht zuletzt lernen sich die Sportler im Laufe der Jahre über die Grenzen ihrer Sportarten hinweg kennen und begegnen sich dann bei den Olympischen Spielen tatsächlich als Team aus der Region“, zieht Eckart Würzner, Präsident des Teams Paris MRN, eine überaus positive Zwischenbilanz.
Die Abschlussbilanz des Teams Paris Metropolregion Rhein-Neckar wird nach den Paralympics gezogen, die am 28. August eröffnet werden. Die Para-Judoka Lennart Sass und Nikolai Kornhass sowie Para-Ruderin Susanne Lackner wollen dort ihre persönlichen Bestleistungen zeigen.