Nach heißen und trockenen Sommerwochen hat am Montag in der Pfalz die Traubenlese begonnen. In der Winzergenossenschaft Weinbiet Manufaktur in Neustadt an der Weinstraße wurden nach Angaben von Geschäftsführer Bastian Klohr Trauben der früh reifenden Rebsorten Solaris und Ortega für den Federweißen geerntet, also für jungen, noch gärenden Wein, der in anderen Regionen auch als Rauscher bezeichnet wird. In Rheinhessen soll es am Mittwoch mit Ortega-Trauben losgehen, etwa beim Weingut Bacchushof in Dexheim (Kreis Mainz-Bingen). Aber auch in anderen der 13 Weinanbaugebiete in Deutschland wie Mosel, Franken oder Sachsen werden in dieser Woche die ersten Trauben gelesen. Die Unterschiede zwischen den Anbauregionen haben sich in diesem Jahr abgeschwächt, sagte Ernst Büscher vom Deutschen Wein-Institut. Der Sommer war außergewöhnlich, weil es in ganz Deutschland kaum Temperaturunterschiede gab. Im vergangenen Jahr begann die Lese für den Federweißen nach einem niederschlagsreichen Sommer am 23. August. Der bislang früheste Beginn der Lese für den Federweißen war 2018 am 6. August. Die Hauptlese beginnt nach Einschätzung Büschers in diesem Jahr voraussichtlich Ende August oder Anfang September.