Speyer und Worms wurden heute nach etwa 15-jähriger Vorbereitungs- und Bewerbungsphase gemeinsam mit Mainz für ihre Schum-Stätten als Teil des Weltkulturerbes ausgezeichnet. Zum ersten Mal überhaupt wird damit jüdisches Kulturgut in Deutschland als Welterbe eingestuft. Das zuständige Komitee der UN-Organisation für Bildung, Wissenschaft und Kultur traf die Entscheidungen überraschend noch heute im chinesischen Fuzhou. Die Schum-Stätten in Worms, Speyer und Mainz gelten als Orte des jüdischen Mittelalters und werden auch “ Jerusalem am Rhein“ genannt. Schum ist eine Abkürzung aus den mittelalterlichen hebräischen Anfangsbuchstaben der Städte. In Worms gibt es beispielsweise einen jüdischen Friedhof und ein Viertel mit Synagoge, Ritualbad und Museum. Speyer hatte ein ähnlich reiches jüdisches Gemeindeleben, ebenfalls mit einer Synagoge. Neben dem Dom verfügt Speyer damit bereits über eine zweite Weltkulturstätte. (dpa/Speyer/mj)