Di, 24.12.2024 , 12:16 Uhr

Mosbach: Landkreise fordern National Roaming für Mobilfunk-Netz

Vor allem im ländlichen Raum gibt es immer noch Flecken, an denen Handynutzer keinen Empfang haben. Der Landkreistag verweist auf Lösungen bei Auslandsreisen.

Der Deutsche Landkreistag fordert ein nationales Roaming, um Lücken im Mobilfunknetz zu schließen. Dabei sollen Nutzer eines Mobilfunknetzes sich in ein anderes Netz einwählen können, wenn ihr eigenes Netz nicht erreichbar ist.

«Wenn wir es schaffen würden, dass Sie mit einem Telekom-Vertrag auch im Vodafone-Gebiet Netz haben, obwohl Sie den falschen Vertrag in der Tasche haben, hätte man schon viel gewonnen», sagte Präsident Achim Brötel.

Laut der Bundesnetzagentur gibt es bundesweit mit Blick auf schnelle 4G- oder 5G-Abdeckung noch auf 2,2 Prozent der Fläche «weiße Flecken» (ohne Mobilfunkanbieter). Auf rund 14,2 Prozent gibt es «graue Flecken» (mindestens ein Mobilfunkanbieter, aber nicht alle). Funklöcher ohne jegliche Versorgung – also auch ohne 2G – gibt es demnach auf lediglich 0,2 Prozent der Fläche.

Brötel, der Landrat im baden-württembergischen Neckar-Odenwald-Kreis ist, verweist auf die Situation bei Auslandsreisen. Im Urlaub in Italien beispielsweise wähle sich das Handy in eines der örtlichen Netze ein. «Das, was in Europa geht, geht in Deutschland nicht.» Der Bund habe es bisher nicht geschafft, entsprechende Vorgaben zu beschließen.

Telekom kritisiert Vorstoß

Die Telekom äußerte sich kritisch zu dem Vorstoß. «National Roaming kann, wenn überhaupt, maximal bei grauen Flecken helfen», sagte eine Sprecherin. «Nicht-ausbauwillige Anbieter können durch die Huckepack-Mitnutzung der wettbewerblichen Infrastruktur die Investitionen in ihr eigenes Netz sparen.» Somit würde National Roaming kein einziges Funkloch schließen.

Im Gegenteil würden behördliche Vorgaben dieser Art Investitionen in den Netzausbau bremsen. «Die Optimierung der bestehenden Netze würde auf das Nötigste zurückgefahren, da hier keine positiven Effekte dieser Investitionen auf den eigenen Umsatz zu erwarten wären.» National Roaming würde mittelfristig damit sogar zu einer Verschlechterung der Versorgung gerade im ländlichen Raum führen.

Die Telekom betonte, die Kommunen stünden in der Pflicht, die Mobilfunkbetreiber bei der schwierigen Suche nach Standorten zu unterstützen. Geeignete kommunale Grundstücke müssten entsprechend angeboten werden. «Würde dies flächendeckend konsequent erfolgen, wäre die schwierige und zeitaufwendige Suche nach Maststandorten deutlich leichter», sagte die Sprecherin.

baden-württemberg Deutschland Jahreswechsel kommune mosbach Telekommunikation

Das könnte Dich auch interessieren

19.12.2024 Baden-Württemberg: Nach Teil-Einsturz in Dresden - Land will 73 gefährdete Brücken im Südwesten ersetzen Im September stürzte die Dresdner Carolabrücke teilweise ein. Die Ursache war Korrosion. Ähnliche Brücken im Südwesten sollen nun bis 2030 ersetzt werden. Bis dahin drohen Einschränkungen. Stuttgart. Nach dem Teil-Einsturz der Dresdner Carolabrücke sollen Brücken ähnlicher Bauart in Baden-Württemberg ersetzt werden. «Unser Ziel ist es, bis 2030 alle 73 Brücken mit dem anfälligen Spannstahl zu 19.12.2024 Mannheim/Pforzheim: Cannabis-Clubs klagen gegen "rechtswidrige Auflagen" Seit ein paar Wochen gibt es grünes Licht für den Cannabis-Anbau im Südwesten. Doch die Vereine haben Auflagen bekommen. Einige davon halten sie für rechtswidrig und haben einen Anwalt eingeschaltet. Mannheim/Pforzheim. Wegen aus ihrer Sicht rechtswidriger Auflagen für den Cannabis-Anbau wollen drei sogenannte Social Clubs aus Baden-Württemberg vor Gericht ziehen. Der Verein CSC Grüne Liebe 18.12.2024 Baden-Württemberg: Notfallpraxen, Schule und Bahn - Das ändert sich 2025 im Südwesten Rückkehr zu G9, verbindlichere Grundschulempfehlung, weniger Notfallpraxen und mehr Züge: Im neuen Jahr ändert sich so einiges. Ein Überblick. Von David Nau, dpa Stuttgart. Im neuen Jahr tut sich im Südwesten so einiges. Besonders viele Neuerungen gibt es an den Schulen im Land, aber auch Verbraucher und Pendler erwarten Veränderungen. Ein Überblick über die wichtigsten 16.12.2024 Baden-Württemberg: Millionen für Reparatur von Straßen und Brücken nach Hochwasser Im Juni trafen heftige Starkregen-Zellen den Südwesten und überfluteten ganze Gemeinden. Viele Straßen, Brücken und Eisenbahnstrecken wurden beschädigt. Stuttgart. Die Unwetter im Sommer 2024 mit Hochwasser und Starkregen haben enorme Schäden auch in der Verkehrsinfrastruktur in Baden-Württemberg hinterlassen. Die Investitionen in Straßen, Brücken und Eisenbahnstrecken bezifferte das Innenministerium auf fast 65 Millionen Euro. Dabei sei