Es sind an die 650 Schülerinnen und Schüler, die sich gemeinsam mit dem Schulpersonal um halb zehn vom Tatort aufmachen. Ihr Ziel ist die Sankt Mauritius Kirche. Die 40-minütige Trauerfeier findet unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Sie gilt Lilli, ihre getöteten 18-jährigen Mitschülerin. Laut einem Sprecher der Schule spricht während der Trauerfeier auch der Rektor: Lilli hinterlasse eine Lücke, die keiner schließen könne, sagt er.
Am Donnerstag vergangene Woche ist diese Lücke aufgerissen worden. Ein 18-jähriger Mitschüler soll seine Ex-Freundin mit einem Messer erstochen haben und anschließend mit einem Auto bis nach Niedersachsen geflohen sein, wo ihn die Polizei stellen konnte. Im Auto fand die Polizei außerdem die mutmaßliche Tatwaffe. Der Tatverdächtige sitzt inzwischen in Untersuchungshaft, schweigt aber zu den Vorwürfen. Die Polizei ist daher auf die Spuren am Tatort angewiesen und auf die Aussagen der Mitschülerinnen und Mitschülern.
Joshua Gebhart und Moritz Mayer berichten.